Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

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mit den rebellischen Bauern zu halten. Darüber ergrimmte 
Millinger, zog mit seinen 2000 Bauern in jene Gegend, 
trieb das Vieh weg, raubte die Häuser aus und steckte sie in 
Brand. Auch die Pfarrhöfe zu Pettenbach und Viechtwang 
giengen in Feuer auf. Am 12. August sammelte Millinger 
zu Neufelden 4000 Bauern und wollte Ebelsberg wieder er¬ 
obern. Allein Oberst Löbel hatte alles in guten Vertheidi¬ 
gungszustand gesetzt und Millinger zog sich ohne einen An¬ 
griff zu wagen wieder zurück. Am 16. August befand sich 
Millinger mit 2000 Bauern in der Nähe vom Schlosse 
Gfchwendt, wo er von Oberst Löbl angegriffen wurde. Mehr 
als 1000 Bauern wurden erschlagen, Millinger selbst an der 
linken Hand durch eine Kugel verwundet. Er flüchtete sich 
nach Steyr, wo ihm der Stadtchirurg die Kugel herausschnitt. 
Den 27. August war Millinger mit 2000 Bauern in Wels, 
wohin Oberst Löbel vorrückte und ihn zur Uebergabe auf¬ 
forderte. Nach kurzer Unterredung zogen die Bauern ab. 
Im December wurde Achaz Millinger mit gegen 100 anderen 
Rebellen von Oberst Löbel zu Peuerbach gefangen genommen, 
in Ketten nach Linz geführt und dort am 26. März 1627 
enthauptet. Sein Leichnam wurde in einen Sarg gelegt und 
ehrlich begraben. Außer dem Schlosse Hinterndobl besaß er 
auch noch Aistersheim und Frehn. Er hinterließ nur einen 
Sohn Johann Ernest. 
Johann Ernest Millinger von der Au. 
Johann Ernest hat verschiedene Feldzüge mitgemacht: 
hernach wurde er bei der Landschaft Rechnungsrath und hat 
sich in verschiedenen Commissionen, besonders aber in dem 
1683 gewesenen Türkenkriege und bei der Belagerung Wiens 
als gewesener Landfchaftscommifsär rühmlich gebrauchen 
lassen. Er verehlichte sich zum erstenmale mit Elisabeth 
Sabina Häberlut von und zu Weng, Herrn Christoph Häberl 
und Frau Katharina geborene Sutkuin Tochter, welche ihm 
zwei Töchter, Sophia und Maria Magdalena und sieben
	        
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