Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

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Er war Oberkommandant in der Weiberan, wo die Bauerir 
ein großes Lager hatten, um Einfälle der Bayern aus dem 
Jnnviertel zu verhüten. Am 9. Juli J 626 wurde er an 
Stelle Fadingers Oberanführer der Bauern. Am 15. Juli 
erließen die Bauern im Lager vor Linz eine Aufforderung 
an die Stände daselbst, die Stadt sammt dein Statthalter 
und seinen Truppen zu überliefern; können sie dieses nicht 
thun, so sollen sie doch selbst abziehen und sich retten; denn 
nach Eroberung der Stadt wollen sie alle Katholiken und 
Protestanten, die geblieben sind, Weiber und Kinder, um¬ 
bringen. Achaz Williuger und die Bauern wollten die Stadt 
Linz durch Aushungern bezwingen. Es war schon großer 
Mangel an Lebensmitteln in der Stadt, aber es gelang 
dem Kurfürsten von Bayern in der Nacht von dem 17. auf 
den 18. Juli 6 Schiffe von Passau aus auf der Donau mit 
Proviant, Munition und 340 Soldaten nach Linz zu bringen» 
Die Schiffe kamen unbemerkt durch die Wachen der Bauern, 
zerhieben das über die Donau gespannte dicke Seil, zer¬ 
sprengten die eiserne Kette bei Aschach und kamen am >8. Juli- 
glücklich in Linz an. Der Statthalter Graf Herberstorff 
ließ das Donauthor öffnen und die Schiffe ausladen. 
Als die Bauern in Urfahr, deren bei 300 waren, dies 
bemerkten, schossen sie heftig herüber, konnten es aber nicht 
verhindern; im Gegentheile wurde ihr tüchtigster Anführer 
Christoph Zeller getödtet und an Fadingers Seite in Efer¬ 
ding begraben. 
Als Achaz Williuger und die Bauern ihre Hoffnung^ 
Linz zu bezwingen, vereitelt sahen, wurden sie wie wüthend. 
Williuger gab den Befehl, dass die besten Truppen der 
Bauern sich überall sammeln und vor Linz rücken sollen, 
um die Stadt mit Sturm zu erobern uud an dem verhassten 
Statthalter Rache zu nehmen. Den 21. Juli 10 Uhr abeuds 
begann der Angriff auf die Stadt, aber ohne Erfolg, und 
500 Bauern wurden getödtet. Am 22. Juli schickten die 
Stände ein Schreiben an die Bauern, sie zum Frieden er-
	        
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