Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

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bürg, dem die Herrschaft Erlach gehörte, mächtig unterstützt 
wurde. Nun nahmen die Dinge zu Dorf eine schlimme 
Wendung. 
Rumpl wusste die Bauern von Dorf zu überreden, dass 
sie den Zehent nicht mehr dem Pfarrer zu Taiskircheu, sondern 
ihm brachten; auch wurde ein Pfarrhof gebaut und der Fried¬ 
hof um die Kirche angelegt. Die Dörfer giengen von jetzt arr 
nicht mehr zum pfarrlicheu Gottesdienst nach Taiskircheu. 
sondern besuchten den protestantischen Gottesdienst des Rumpl 
zu Dorf, und so wurde die gauze Gemeinde protestantisch. 
Eine rühmliche Ausnahme hievon machten die zwei 
Bauern zu Reuezedt; sie blieben bei ihrer alten Pfarrkirche 
Taiskirchen uud gaben auch wie von altersher dem Pfarrer 
den schuldigen Zehent. Rumpl jedoch nöthigte auch diese zwei 
Bauern, dass sie ihm den Zehent brachten. 
Darauf ersuchte der Pfarrer zu Taiskirchen den Passau- 
scheu Pfleger auf Marspach, Veit Tätteupöck, er möge dahin 
wirken, dass die zwei Bauern zu Reuezedt, welche Unter- i 
thauen des dem Bischöfe von Passau gehörigen Schlosses 
Wesen waren, ihren Zehent wieder nach Taiskirchen reichen, 
da sie ja auch mit der Pfarre in Taiskirchen verblieben sind. 
Der Pfleger schrieb an den Pfarrer, dass dies zwar nicht 
in seiner Macht stehe, er wolle aber den Zehent bei den 
genannten zwei Bauern in Verbot legen uud ihm dann 
bekannt geben, was ihm vom Bischöfe zu Passau befohlen 
werde. Der Pfleger zeigte den Bauern zu Reuezedt an, dass 
sie den Zehent nach Dorf nicht abliefern dürfen. Bald daraus 
ließen diese dem Pfleger schreiben, dass sie vernommen haben, 
dass der Pfarrherr zu Dorf sich verlauten lasse, er werde 
bei denjenigen, die ihm den Zehent nicht geben, sich denselben n 
mit Gewalt holen. Das ist auch wirklich geschehen! 
Als die Bauern den Kornschnitt begannen, kam Rumpl 
vollgetrunken mit dem Zechpropst und noch drei anderen zu 
ihnen auf das Feld hinaus und beschimpfte sie. Die Bauern 
sagten ihm, dass der Pfleger von Marspach den Zehent mit 
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