Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

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Schönering mit den Gerichtslehen, und die Grafschaft Reb- 
gan an der Ager. 
Ekbert, ein wegen seiner Tapferkeit und seines hohen 
Sinnes gerühmter Mann, stand bei dem Herzoge Welf von 
Bayern in hohen Ehren und wurde von demselben mit 
wichtigen Geschäften betraut. 
Im Jahre 1075 brach zwischen dem Kaiser Heinrich IV. 
und dem römischen Papste Gregor VH. der sogenannte 
Investitur-Streit los. Graf Ekbert nahm, wie Herzog Welf, 
die Markgrafen von Steyr und Oesterreich, die Partei für 
den römischen Stuhl, zog sich aber hiedurch die Rache Kaiser 
Heinrichs zu, der mit seinen Kriegern heranrückend, die Burgen 
Griesbach, Formbach und Neuburg eroberte und verwüstete. 
Ekbert entkam mit Mühe und flüchtete sich nach Ungarn, 
wo er gastfreundliche Aufnahme fand; erst nach 6 Jahren 
konnte er in seine Stammburg zurückkehren. Ekbert war 
Schirmvogt des von seiner Base Himiltrude gestifteten Klosters 
Formbach und, weil es durch den Verwüstungskrieg Kaiser 
Heinrichs in Verfall gekommen war, so beschloss er, diese 
Familienstiftung aus den von seiner Gemahlin Mathilde zu¬ 
gebrachten Gütern in der Pütner Mark wieder emporzu¬ 
richten (circa 1084 und 1094). Deshalb erscheint Ekbert 
neben der Himmiltrndis als Mitftifter, weil Wiederhersteller. 
Auch seine Vettern, die Grasen Ulrich und Hermann 
von Windberg, stifteten freigebigst zum Kloster Formbach. 
Graf Ekbert I. starb nach einem vielbewegten Leben 
1109 und hinterließ vier Söhne: Ekbert II., Dietmar, Eber¬ 
hard und Gottfried. Eberhard wird nach Huudius Graf 
von Schärding und Formbach genannt und erschien 1165 
auf dem zehnten Turnier zu Zürich, wo er sich großes Lob 
verdiente. Graf Ekbert II. von Neuburg überließ die Stamm¬ 
burg Formbach, um deren Besitz sein Vetter, Graf Dietrich 
von Viechteusteiu, Streit angefangen hatte, diesem gegen eine 
Geldsumme; Graf Dietrich aber verkaufte das Stammschloss 
dem Abte Wirnto zu Formbach um 30 Talente, mit Vor-
	        
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