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I.chen Kämmerers, fünf Landesherrn in Kriegszeiten treu,
der mit Josefa, entsprossen aus dem Stamme der Freiherrn
Lerchenfeld das Band der Ehe schloss. Die Rechte eines
Präfecteu hatte mit wohlbedachten Gesetze iune Joses Leonhard
Razeusperg, die Kinder der Ehefrau Elisabeth Ehrmann aus
berühmten Geschlechte pflanzend und die Insignien eines
Burggrafen haltend richtet er auf die Unterdrückten und um¬
gibt die Zeiten mit Lorbeer, aber dass mir nicht das Zeichen
der Schmeichelei die spätere Fama beilege! Ein Zeuge ist da
der Priester Mathias Bauer, der das wahrhaft Ehrwürdige
verbürgt, welchen der Weinberg des Herrn als treuen Winzer
zählt, der die ehrwürdige Vicarie mit seiner Sorge unter¬
stützt und mit einmüthigem Glanze vorangeht dem Sebastian
Gigleitner dem Marktrichter, welcher Recht spricht den zweifeln¬
den Bürgern; hier steht der gelehrte, meine jugendlichen
-Verse im ruhigen Fortgang beschützend durch die Würde des
Alters, welcher schon längst der Nachkommenschaft die Mutter¬
sprache lehrt, Johann Sebastian mit dem Beinamen Heberlein
ans Franken in Deutschland entsprossen, den Adam Stoffrecht
seinen Schwager nennend, dem die Sorge über die Sacristei
oblag und der mit müden Zügen der Glocke die Lüfte schlagend
verjagt die feurigen Donnerschläge. Diese habe ich mit der
übrigen Herde ich unwürdiger Hirt geweidet, welchen Thüringens
Land trug von Geburt an, namens Cyriaens Koch, der schon
vrele Jahre erlebt, als man zählte das Jahr 1719 seit der
jungfräulichen Geburt. Diese lateinische Handschrift verfasste
Wolfgang Simon Heberlein, Organist und Kanzleischreiber.
Um diese Zeit ist auch wahrscheinlich die Oettinger
Kapelle, jetzt Lonrdeskapelle, der Oelberg und die zwei
steinernen Statuen auf dem Marktplatze des heil. Johannes
von Nepomuk und der seligsten.Jungfrau Maria errichtet
worden.
1719 stiftete der Pfleger allhier, Razesperger in der
Woche zwei Rosenkränze, am Mittwoch zu Ehren des heiligen
Johannes von Nepomuk und am Samstage zu Ehren der