Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

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die eiserne Zellerbrücke fließt, die 1897 gebaut wurde, und 
und unterhalb der Lindlmühle in den Mühlbach einmündet, 
machte etwa zehn Schritte oberhalb der Zellerbrücke eine 
starke Krümmung und floss zwischen der Hofmühl- und Seifen¬ 
siederwiese herzu zur hölzernen Brücke beim Schlosse, bei 
welcher sich der Altbach und der Mühlbach wieder verewigten. 
Bon da ab floß die Pram bis zur jetzt überflüssigen und 
ganz zerfallenen Wasserwehr hinter dem Schlosse, wo das 
Ueberwasser sich rechts in den Kerschbach, jetzt Dammbach 
genannt, ergoß und hinter der Mühlstube der Lindlmühle 
sich wieder mit dem Mühlbache vereinigte. Bei starken Gießen 
trat der Altbach bei der obgenannten starken Krümmung aus 
seinem Bette und überschwemmte die niedrige Straße und 
Wiesen, sodass der Verkehr zu Fuß und zu Pferd jährlich 
eiuigemale auf einige Stunden und auch ganze Tage unter¬ 
brochen und die Straße ihres Schotters beraubt wurde. Die 
Ausbesserung der beschädigten Straße oblag der Gemeinde 
Zell, die aber hierin äußerst nachlässig war, was zu viel¬ 
seitigen Klagen und Beschwerden Veranlassung gab. Kauf¬ 
mann W. Gustav Polanezky führte 1854 Klage über die 
schlechte Ausbesserung und Herhaltung der Straße neben der 
Pram, worauf nach mehreren amtlichen Commissionen ent¬ 
schieden wurde, dass die Pram abgegraben, die Straße auf¬ 
gedämmt und zwei Brücken erbaut werden sollen, welchen 
Bau die Gemeinde Zell um 2300 fl. C. M. erstanden und 
so nachlässig als möglich vollführte, bis von amtswegen auf 
ihre Kosten böhmische Teichgräber berufen wurden, welche 
die Ausdämmmung der Straße in Ordnung brachten. Beim 
Graben des neuen Flussbettes der Pram, nämlich von der 
Krümmung angefangen in gerader Linie hinunter bis zum 
Mühlbach unterhalb der Lindlmühle, wodurch eben die zweite 
äußere Brücke nothwendig wurde, fanden sich in der Erde 
noch viele große und kleine Baumstämme und auch zugerichtete 
Hölzer, Ueberreste der anno 1703 gegen Bayern errichteten 
Schanzen.
	        
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