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5. Die getroffene Wahl des Herrn Bürgermeisters, der
Räthe und Ausschüsse wird durch '/«stüudiges Geläute
mit der großen Glocke, durch das Präsentieren der in
Parade ausgestellten Bürgergarde, durch Absingen des
Kaiserliedes und durch drei Pöllerschüsse der ganzen
Gemeinde kundgegeben.
6. Beginnt der Kirchenzug des ganzen Wahlkörpers unter
dem Geläute sämmtlicher Glocken zur Eidesabnahme des
neugewählten Herrn Bürgermeisters und der beiden Räthe,
worauf ein feierliches Te Deum angestimmt und durch
das Geläute der Glocken, durch Salven der Bürger¬
garde und durch Pöllerschüsse dieser wichtige Act an¬
gedeutet wird.
7. Bon der Kirche beginnt der Rückzug in das Gasthaus des
Herrn Josef Renezeder, wo für sämmtliche Honoratioren
und sonstige Theilnehmer ein kleines Festmahl veran¬
staltet wird.
8. Die Rückreise des Herrn Bezirkshauptmannes wird eben¬
falls durch drei Pöllerschüsse verkündet.
In diesem Jahre erhielt Riedau auch einen Gendarmerie¬
posten, der aber bald wieder ausgelassen wurde.
Bon 1850 bis zur Gegenwart.
Die Fahrstraße nach Zell und Taiskirchen gierig früher
mir durch den Vormarkt, bis später die Brücke über die
Pram bei dem Schlosse gebaut wurde und die Straße bis
zum Wegzeiger neu angelegt wurde. Diese Straße gieug ehe¬
dem vom Schulhause au mitten durch den jetzigen Schloss-
und Pfarrhofgarten. Um das Jahr 1790 wurde die Straße
etwas umgelegt und erhielt der Schlossgarten seine gegen¬
wärtige Abgrenzung und Einfassung. Die Brücke über die
Pram beim Schlosse war hölzern und dreimal so lange als
d.e jetzige steinerne Brücke; denn es floß durch dieselbe der
ganze Pramflnß. Der Altbach der Pram, der jetzt durch