Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

— 217 — 
nicht vom Monarchen, sondern von Herrn Christof Abraham 
von Retschan und dessen Erben überkommen habe. Wenn 
es dies nicht nachweisen könne, so werde ihm die Jurisdiction 
abgenommen. Da sich ein solches Doeument hier nicht vor¬ 
fand, so schrieb das königliche bayrische Patrimonialgericht zu 
Riedau an die hochlöbliche Landschaft in Linz fub. dto. 
2. Februar 1811 um eine beglaubigte Abschrift der Urkunde 
von der Retschan'schen Jurisetion. In der ständischen Registratur 
war aber auch nichts vorhanden und so wurde dem Markte 
vom königlichen General-Commissariate des Salzachkreises zu 
Salzburg den 13. März 1811 die Retschan'sche Jnrisdictwn 
abgenommen. 
1811 wurde hier ein bayrisches Salzamt errichtet. 
Kriegsschuldenumlage zahlte Riedau 202 fl. 20 kr. 
1812 wurde der hiesige Pranger abgeräumt. Am 2. Mai 
wurde ein Dankamt abgehalten wegen der noch gut abge¬ 
laufenen Feuersbrunst, die am 2. Mai 1809 durch den 
Feind entstanden war. Das Handwerk der Weber lag gänz¬ 
lich darnieder, so dass für die Beschauhütten nichts gezahlt 
wurde. Die Markt-Commune-Rechnungen mussten von jetzt 
an die königl. bayrische Kreisadministration zu Salzburg zur 
Revision eingesendet werden. 
1813 heiratete Josef Kurz, später „von Kurz" genannt, 
die Tochter des hiesigen Schlossherrn Josef Kierger, Johanna 
mit Namen, durch welche er in den Besitz der Herrschast 
Riedau kam. Er stammte von Tyrnan in Bayern. 
1816 den 1. Mai wurde das Jnnviertel und der west¬ 
liche Theil des Hausruckviertel wieder österreichisch. 
1818 den 1. Februar starb zu Riedau Johanna von 
Kurz, Herrschaftsinhaberin im 43. Jahre. 
Die Herrschaft Riedan kaufte dann Mathias Raab, 
bürgerlicher Handelsmann auf dem Haufe Nr. 98 in Riedau. 
1819 waren in Riedau 160 Familien; von jeder Familie 
erhielt der Commnnalvorsteher 16 kr. 3 Pf. in Summa 43 fl.