Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

Im zwölften Jahrhundert finden wir schon viele adelige 
Geschlechter hier ansässig. 
Der älteste Adel im deutschen Volke waren die Freien. 
Sie saßen als freie Bauern oder Grundherren auf den ihnen 
zugefallenen Losgütern. Diese ursprünglichen Grundherr¬ 
schaften waren meistens sehr klein und ganz gleich. 
Sie konnten sich gegen andere größere Grundherren und 
den nach den Ungarneinfällen anwachsenden Ministerial- und 
Lehensadel nicht behaupten. Der kleine Grundherr musste 
den Schutz des größereu suchen. Durch eine Abgabe für 
den Schutz gerieth zuerst das Gut, dann die Person in Ab¬ 
hängigkeit. 
Mit den Ungarneinfällen kam die berittene Heerfolge, 
der Ritterdienst, der Ministerial- oder Dienstadel in Auf¬ 
schwung. Der Dienstadel nahm seinen Anfang an den großen 
Herrenhöfen der Könige. Aus dem Hofgesinde von den großen 
Herrenhöfen erwuchs der Dienstadel. Anfangs hieß man 
das zu Hof dienende Gesinde Ministerialen, das zum Kriegs¬ 
dienste bestimmte Vasallen. Später dienten die Ministerialen 
auch im Kriege. Diesem Stande gehörten die meisten nach¬ 
maligen Rittergeschlechter an. 
Sie erhielten vou ihren Herren Güter zu Lehen. Lehen 
waren also an Amt- und Dienstleute, an Vasallen verliehene 
Herrengüter. Ein neuer Besitzer musste immer um Belehnung 
ansuchen. Die an Rittergeschlechter vergabten Lehen wurden 
Ritterlehen, die Lehen, welche an Hofbedienstete gegeben 
wurden, wurden Beutellehen genannt. Solche Geschlechter, 
welche dem Stande der Ministerialen angehörten, waren die 
Zeller zu Zell und Riedau, die Rorer von Wiesing in der 
Pfarre Riedau, Hawartswalde (Habetswohl), Ouchentobel 
(Augendobl), Runting (Reiting) und Grub in der Pfarre 
Dorf, Taidingeskirchen (Taiskirchen), Wisenberg in der Pfarre 
Taiskirchen, Uezennaiche, Windhag und Murheim in der 
Pfarre Utzenaich und Genbach in der Pfarre Andrichsfurt.
	        
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