Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

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von der Kanzel zu predigen, aber es war umsonst. Da schritt 
die Herrschaft ein. Zwei Bürgersfrauen von hier, die zu 
Dorf nach abgelegter Beicht ins Wirtshaus grenzen, sich 
bezechten und auf dem Heimwege miteinander rauften, mussten 
jur Strafe 3 fl. zur Kirche erlegen, ^uuge Burschen, die 
aatwe Nächte mit Saufen und Herumschwärmen zubrachten, 
wurden drei Tage laug bei Wasser, und Brot eingesperrt 
und mussten noch überdies dem Gerichtsdiener per ~ag 
E1725 waren die hiesigen Schneider sehr übermüthig. 
Sie arbeiteten nicht, auch wenn die Bürger nothwendig 
Kleider brauchten. Deshalb ließ die Herr,chaft einen Schneider 
aus Rett im Markte arbeiten. Da liefen die einheimische" 
Schneider gleich zum Marktrichter und beschwerten sich über 
diesen Eingriff in ihr Gewerbe. Der Marktrichter üeß den 
fremden Schneider sofort ausheben. Für^diesen Vorgang 
bekam der Marktrichter einen strengen Verweis und die 
hiesigen Schneider wurden in den Kotter gesteckt. Auch wurde 
in diesem Jahre hier eine Volksmission abgehalten. 
1726 kam ein Patent der Landeshauptmannschaft Linz 
behufs Abstellung des Gasselgehens der liederlchen Burschen 
bei Nacht. Auch wurde ein Kreuzgang nach Dorf gemacht, 
um schönes Wetter für die Erntezeit zu erbitten. 
1728 den 29. September starb hier Margaretha Molden¬ 
hauer, Witwe, deren Mann Fourierschütze mt Regimente de» 
General Szrini gewesen war, der wegen Verschwörung zur 
Ermordung Kaiser Leopolds im Kerker starb. Sie wurde 
106 Jahre alt und war bis zum letzten Augenblicke geistig 
frisch. Am 1. Oetober ist die im Brautstande befindliche 
U Ltire alte Margaretha Jpsmanureiter von dem schweren 
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furt um Abwendung der Feuersgefahr. Ein Spüal« wurde 
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