Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

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werden sönnen, sondern bloß allein, soviel nachrichtlich her¬ 
vorgekommen ist, dass man von gedachter Kapelle jährlich 
50 fl. Rheinisch nach Taiskirchen, da der Herr Pfarrer da¬ 
selbst diese als eine ineorporierte Filiale erklärte, worüber ich 
zwar nicht streiten will, reichen solle, wofür man das ganze 
Jahr etwa drei Messen bestehen thut. Da aber bei so wenigen 
Gottesdiensten die Ehre Gottes und der Seelen Heil wenig 
befördert wird, also hab ich bishero meiner Jnhabung in die 
fünfzehn Jahr allezeit einen Priester gehalten. Damit aber 
auch inskünftig und zu ewigen Zeiten das Gottshaus nicht 
verlassen und sowohl lebende wie abgestorbene Seelen dieses 
heilsamen Trostes nicht verkürzt werden, wäre ich entschlossen 
zum Unterhalte eines allda beständigen Priesters eine jährliche 
ewige Stiftung zu thun, wann ich anders die Gnade haben 
kann. Darum bitte ich gehorsamsten Fleißes, dass diese Kirche 
allhier zu Riedau von Taiskirchen, welche eine ganze Meile 
Wegs von Riedau entfernt ist, bei welchem weiten und 
meijtentheil sehr üblen Wege die Herrschaft und auch die 
Bürgerschaft, deren Seelenzahl nunmehr gottlob fünf- bis 
sechshundert Kommunikanten beträgt, nicht allein der mehreren 
Gottesdienste beraubt, sondern auch in Erholung der hoch¬ 
heiligen Sakramente zu allen Nothfall meistentheil verkürzt 
wird, losgetrennt und zur Würde einer Pfarrkirche (doch nur 
den Markt allein umfassen) erhoben werden möchte. Auf 
welchen Fall nun ich Gottlieb Frecher von Salburg als 
wahrer und eigentlicher Inhaber der Herrschaft Riedau hiemit 
mache, verordne und stifte, dass zur Unterhaltung eines solchen 
Geistlichen oder Pfarrers erstens eine eigenthümliche Wohnung, 
ein wohlerbautes Haus im Markte Riedau, für denselben 
hergerichtet und bestimmt werde. Zweitens von meinen Erben 
und allen nachfolgenden rechtmäßigen Besitzern des Gutes 
zu Riedau jährlich und auf ewig (jedoch das Patronatsrecht 
und das Recht der Advveatie dem Besitzer immer vorbehalten) 
400 Gulden Rheinisch im guten Gelde und solche zu zwei¬ 
malen im Jahre, als zu Georgi und Martini jedesmal die
	        
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