Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

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Salburg den Hugoliu Mauchter aus dem Franciscanerorden 
als Viear bei der Kirche zu Riedau anstellte. Er trat seine 
Stelle am Katharinentage, den 25. November an und nennt 
sich den ersten Reformator in Riedau, das heißt, dass er 
als er|ter den katholischen Gottesdienst wieder hier eingeführt 
habe. Aus dem Gesagten ergibt sich, dass Riedau vorher 
protestantisch gewesen ist. Er legte auch ein Inventarium au 
über die Gegenstände und Paramente, die ihm bei der Kirche 
Riedau übergeben wurden. Nach diesem Inventarium zu 
urtheilen war die Kirche mit Paramenten und Gerathen 
wohl versehen, doch hatte sie nur den einzigen Hochaltar, da 
die Anbauten rechts und links des Presbyteriums, wo jetzt 
die zwei Seitenaltäre stehen, noch nicht waren. 
Im December 1633 lagen wegen der Schweden, welche 
sich ganz Bayern bemächtigt hatten, 10 Regimenter in unserem 
Lande, die großen Unfug trieben. Von 1633 bis 1648 ver 
urfachten die Einqnatiernngen und Durchzüge der Truppen, 
die nach Bayern hinaus gegen die Schweden geschickt wurden 
dem Laude großen Schaden und die Bewohner hatten von 
der Zügellosigkeit der Soldaten viel zu leiden. 1634 waren 
hier Retter einquartiert. Der Bürger Hanns Pleuzberger kam 
mit dem Herrn Rittmeister Johann Kolens von Kolnan in 
Streit und sieng sogar mit ihm zu fechten an. Da er hiebei 
auch über die Herrschaft arg lästerte, wurde er aus dem 
Markte ausgewiesen. Ebenso wurde ein hiesiger Schneider, 
der an einem Fasttage Fleisch aß, mit 4 Reichsthaler und 
Ausweisung aus dem Markte bestraft; die Schuhmachern, 
aber, die ihm das Fleisch gegeben, wurde an das Kreuz 
gebunden, andern vollsaufenden und gottlosen Weibern zum 
warnenden Beispiele. 
Das Taufbuch von Riedau beginnt mit 12. Mai 1635. 
Das erste Kind, das getauft wurde, war Johann ein ehe¬ 
licher Sohn des Raimund Wiert und feiner Ehefrau Barbara, 
Bürgersleute in Riedau. Pathe war Andreas Gering, Schwarz¬ 
färber allhier. Das Trauungsbuch fängt mit Ostern 1635 an.
	        
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