Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

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Linz in Gegenwart der Landstände wieder zurückgegeben, 
unter welchen auch Heinrich Freiherr von Salbnrg war. 
Den 2. October wurden von Kaiser Ferdinand II. zu 
Wien dem Markte Riedau abermals die Privilegien und 
Freiheiten bestätigt. 
Aus diesem Jahre ist auch ein Schriftstück vorhanden, 
in welchem die Bürgerschaft wegen Haltung eines eigenen 
Geistlichen zn Riedau an die Herrschaft folgende Erklärung 
abgibt: 
An Ihr Gnaden Herrn, Herrn Gottlieb v. Salbnrg, 
Freiherr N. Richter, Rath auch eine ganze Bürgerschaft all 
hier aber in allen gehorsamste Erklärung, die Unterhaltung 
eines Priesters und was dem anhängig betreffend. 
Wohlgeborner Freiherr, gnädig und hochgebieteuder Herr! 
Von Euer Gnaden löblichen Hofkanzlei aus ist N. Richter, 
Rath, auch ganze Bürgerschaft allhier unlängst gnädig ange¬ 
deutet worden, demnach Gnaden willens, allhiesiges Gottes¬ 
haus mit einem Geistlichen zn versehen, dass auch eine , 
Gemein und Bürgerschaft eigentlich sich sollte erklären, was 
sie jährlich wegen dessen Unterhaltung gedenken hinzuzureichen 
und also dam\ solches berichten. Welchem gnädigen Aufträge 
wir bann gehorsamst nachkommen und was einer ganzen 
Bürgerschaft Meinung kurz entwichenen Monates Jänner dies 
Jahres in Gehorsam dergestalt entdecket, dass weilen vor 
diesem allweg einem Geistlichen 120 fl. jährlich gereicht 
worden, sie solches noch hinsüro zu leisten erbötig sind. Dem¬ 
nach aber gebuchte Darlag noch zu gering und daher eilte 
Vermehrung begehrt wirb, ist besagte Bürgerschaft abermals 
anfgeforbert unb befragt worben. Sie melden in Gehorsam 
darauf dies, obwohl sie jetzt in kurzer Zeit nicht allein alle 1 
Ausstände bezahlt haben, sondern auch noch dergleichen an 
der Hand haben, so geliehernermassen bald müssen abgezahlt 
werden, dadurch daun gedachte Bürgerschaft, weilen bas Ein¬ 
kommen ganz gering ist, stark geschwächt und, wenn hierin 
nicht eine gnädige Linderung erfolgt, solches in die Länge
	        
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