Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

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Am 6. Juli 788 wurde Thassilo vom Kaiser Karl dem 
Großen deswegen seiner Würde entsetzt und zum Tode ver- 
nrttjeilt; das Todesurtheil wurde aber in lebenslängliche 
Gefangenschaft in einem Kloster umgeändert. Im Jahre 738 
errichtete Bischof Vivilo seinen bischöflichen Sitz zu Passau 
und war somit der erste Bischof von Passau, zu dessen Diöcese 
ganz Oberösterreich gehörte. Er fand zu Passau schon eine 
Kirche vor, die bent Hl. Stephan und dem Hl. Valentin ge- 
weiht war; diese machte er zu seiner Domkirche und erbaute 
sich daneben seine Residenz. 
Nach der Absetzung Thassilo II. kam das Land der 
Bayern unter die Herrschaft der Franken. Kaiser Karl der 
Große theilte die bayrische Mark, so wurde das Land zwischen 
Inn und Enns genannt, in Gaue ein, nämlich in den Trann- 
gan, Attergau, Mattichgau und Rotahgan. Nach dieser Ein¬ 
teilung lagen Riedan unb Dorf int Trauugan, Andrichsfurt, 
Taiskirchen uitb Utzenaich aber im Rotahgan. An ber Spitze 
ber Gaue standen die Gaugrafen. Um diese Zeit sind viele 
Kirchen in nächster Nähe entstanden; so Hofkirchen 782, 
Weibern, Michelnbach 748, St. Florian bei Schärbing 788, 
Antiefenhofen 789, Schärbing 806 unb Wallern 815. Auch 
Taiskirchen gehört zu ben ältesten Kirchen des Landes. 
In dieser Zeit machten bie Avaren räuberische Einfälle 
itt unser Laub. Kaiser Karl besiegte bieselben in einem 
längeren Kriege 791—799 vollständig ttttb brängte sie nach 
Ungarn zurück unb errichtete zum Schutze gegen dieselben 
bie Ostmark, welche Mittel- unb Obersteiermark, Kärnten und 
das Laub östlich von ber Enns bis zum Wienerwalde nut¬ 
fasste. Die Ostmark ist ber Anfang unb Grundstock zur 
späteren Monarchie Oesterreich. Unser Land aber zwischen 
Inn, Enns und Donau blieb altbayrisch. 
Während ber Zeit, ba Bayern unter fränkischer Herr¬ 
schaft staub, würbe an ber Christianisierung und Kultivierung 
unserer Gegend eifrig gearbeitet. Es wurden mehrere Missions-
	        
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