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erlegte in drei Tagen 5000 Mann von denselben. Er bot
den noch übrigen Pardon an. Sie streckten die Waffen und
lieferten die Rädelsführer ans, unter welchen sich auch Achaz
Wiellinger befand. Derselbe wurde den 26. März 1627 zu
Linz enthauptet.
Der Markt Riedau hatte bei diesem Aufstande viel zu
leiden, sowohl von den Bauern als auch von den Soldaten.
Viele Bürger kamen um ihre ganze Habe und die Noth und
Armut war allgemein. So kam 1626 nach der Schlacht
bei Penerbach der Maier zu Grub und der Preninger von
Dorf mit noch 15 anderen Bauern nach Riedau in das
Haus des Bürgers Georg Katzböck und begehrten Wein mit
den Worten: „Weil er vorher den Soldaten habe Wein
geben können, so soll er auch jetzt ihnen, den Bauern, Wein
geben; wenn nicht, so werden sie selbst in den Keller gehen
und den Wein ablassen." Zwei Tage lang tranken sie von
seinem Wein, ohne einen Kreuzer zu bezahlen. Der Mcir
von Grub kam bald darauf in der Rebellion nms Leben.
1627 den 20. Mai erschien ein kaiserliches Patent, durch
welches den Mitgliedern des Herren- und Ritterstandes auf¬
getragen wurde, binnen drei Monaten katholisch zu werden
oder auszuwandern. Viele wanderten nach Deutschland aus;
von Penerbach allein zogen 20 Familien nach Augsburg.
Von Riedau wanderten aus der Pfleger, der Hofschreiber
und eine Bürgersfamilie. Diejenigen, welche hartnäckig im
Protestantismus verharrten, bekamen Militär-Einquartierungen
solange, bis sie sich zur katholischen Religion bequemten.