Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

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1615 verklagten die Hafner von Riedan und Neumarkt 
den Bader von der Riedan Adam Weinholzer beim Land¬ 
gerichte Erlach, dass er ins Ofensetzen herumgehe und ihnen 
so ins Handwerk pfusche. Mit seiner Praxis muss es daher 
schlecht bestellt gewesen sein, sonst wäre er nicht ein Ofen¬ 
setzer geworden. 
1618 wurde im Markte hier und in der Bauernschaft 
jeder 10. Mann für den Krieg ausgemustert. In Riedan 
wurde Georg Hattinger, Hofmüller, zu den Soldaten behalten. 
Der Bürger Caspar Fux stellte sich für ihn gegen Bezahlung 
von 16 fl. Rheinisch und war 7>/s Jahr im Kriegsdienste ans. 
König Mathias starb am 20. März 1619 zu Wien. 
Sein Nachfolger in der Regierung war Erzherzog Ferdinand 
von Steiermark, als Kaiser Ferdinand H. genannt. 
Die Stände von Oberösterreich verweigerten Kaiser 
Ferdinand II. die Huldigung. 
Der Kaiser rief, um die Stände zum Gehorsam zu 
bringen, den Kurfürsten von Bayern Maximilian zu Hilfe. 
Dieser kam in der ersten Hälfte des Jahres 1620 mit seiner 
Armee an der Grenze Oberösterreichs an. Als die Bauern 
dies hörten, versammelten sich mehrere Tausend bei Haag. 
Die Bürger der Grenzplätze Peuerbach, Riedau, Neumarkt 
verrammelten ihre Orte, errichteten Schanzen, verließen sich 
auf die Bauern und die Stünde und horchten nur auf das 
erste Sturmzeichen vom Kirchthurme zu Riedau, welches dann 
überall hin verbreitet werden sollte. Allein die Bayern zogen 
unter Haßlanger in das Land und die Grenzorte ergaben 
sich sogleich. Am 6. März 1621 verpfändete Kaiser Ferdinand 
das Land Oberösterreich an Herzog Max von Bayern. Dieser 
war nun Herr im Lande und setzte den Grafen Herberstorf 
zum Statthalter ein. Herberstors betrachtete und behandelte 
das Land als ein feindliches. Den 20. März wurden zu 
Linz mehrere Adelige verhaftet, darunter auch Christof Puechuer 
Herr aufHinterdobl. Die großen Abgaben, harte Einqnatiernngen
	        
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