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und Pirchenstein, Erbstallmeister in Oesterreich, Röm. Kaisl.
Maj. unseres allergnädigsten Herrn Ratt, Cammerer und
Landtshanbtmann in Oesterreich ob der Enns, bekhene, als
der Edl beste Christof Abraham v. Retschan an mich schrift¬
lich gebracht, nachdem der auch Edl tieft Johel ü. Frank hing
zu Adldorf und Riedan von dem Vieario der Pfarr Tais-
kirchen im Landts Bayern gelegen von wegen fünf Gulden
jährlicher Gült, so ainem Pfarrer allda zu Taiskircheu von
wegen einer Meß, so im Markth Riedau wöchentlich vor
der Zeit gehalten worden und von etlichen Jaren aus-
stenndtig sein solle, vor der fürstlichen Bayrischen Regierung
zu Burkhausen beklagt, hätte er der von Fränkhing zwann
Bericht thau, dass er der v. Retschan halben Thaill zu er¬
legen schuldig wär, und sey enntlich dieselb durch Bericht
und Gegenbericht so weit gelanget, dass die fürstliche Regierung
lhme Zuverhör gegen dem von Fränkhing vertagt. Hab ich
tragenden Ambts halber ihnen beiden durch absonderlichen
Bevelch auferlegt, weilt diese Sach nach vermög der Berträg
zwischen beiden löblichen Häusern Oesterreich und Bayern
aitfgericht, nit in Bayern sondern in dem Landt vor der
Lanbtshaubtmannschaft zu erörtern sich gebür, dass sie ihrer
Kaisl. Maj. und diesem Landt zu praejuditio zu der ange¬
stellten Verhör für die fürstliche Regierung nit erscheinen
sollen, merers Inhalts der ausgangene Bevelch.
Dessen ich auch wolermelte fürstliche Regierung zum
SBissen erinbert und nichts weniger die ganz Handlung mit
Einschließung der Aeta ihr kaisl. Maj. hochlöblichen nieder-
österreichischen Regierung und Kanter uinb Beschaibt und
Resolution zuegeschickht. Von bannen wir vom zw elften
November negsthin bahin Beschaidt erfolgte, dass es hoch-
ermelte Regierung unb Eamer bei meiner beschehenen billichen
Einstellung aller Hanblung unb gethanen Verorbnung bleiben
lassen mit Bewelch, dass ich den von Retschan unb von
Fränkhing für mich erfordern und auf ihr persönlich Er¬
scheinen von der Kais. Maj. wegen ihnen ihr gepflegte Hand-