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Das IV. Baon als Brigadereserve bei Maso
An der Front der III. ITD. hat die Aktivität der Italiener
stark zugenommen. Seit 8 Uhr früh beschießen sie unter
großem Munitionsaufwand den ganzen Kampfraum der
Division. Ein unaufhörliches Krachen, Rollen, Brausen,
Zischen und Stampfen erfüllt die Luft. Trotzdem haben wir
das Gefühl der Planlosigkeit ihres Beginnens. Es scheint
sich um einen feindlichen Angriff zu handeln. Gegen Mittag
setzt Infanteriefeuer ein, das jedoch bald wieder verstummt.
Nun erwidert unsere Artillerie. Ganze Serien von Gra
naten krepieren südlich der Priafora. Der beiderseitige
Artilleriekampf dauert bis abends an. Bei Einbruch der
Dunkelheit treten die Scheinwerfer in Aktion, eigene und
feindliche. Auch sie bekämpfen einander, indem sie sich
gegenseitig zu blenden versuchen.
Mit der Bilanz des heutigen Tages können wir zufrieden
sein. Trotz der während des ganzen Tages anhaltenden
Schießerei haben wir verhältnismäßig geringfügige Ver
luste zu beklagen.
Die Verluste des IV. Baons am 9. Juni 1916 bei Maso
Kocher Jakob, Ldstm., 14. Komp.
Ramingstein, Bez. Tamsweg, Salzburg.
Verwundet:
Berger Alois, Ldstm., 16. Komp.
Wolfsegg, Bez. Vöcklabruck, O.-ö.
Dirmayr Karl, Ldstm., 16. Komp.
Gurten, Bez. Ried i. Innkr., O.-ö.
Eibl Matthias, Ldstm., 14. Komp.
Krispl, Bez. Hallein, Salzburg.
Tot: