Volltext: Die Rainer am Cimone

Montag, 5. Juni 1916. 
Das IV. Baon als Brigadereserve bei Maso 
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Wir sehnen uns nach einem sonnigen Tag, an dem 
unsere Monturen wieder trocknen können. Der Himmel 
scheint mit uns doch ein Einsehen zu haben. Einer Nacht, 
die die Italiener durch Feuerüberfälle aller Art interessant 
zu gestalten suchen, folgt ein heller Tag. Unsere Laune 
wächst proportional mit der Intensität der Sonnenstrahlen. 
Wir machen es uns recht bequem, denn auch vorne ist es 
heute ziemlich ruhig. In Maso, der kleinen typisch italie 
nischen Ortschaft vor uns, geht es lebhaft zu. Alles sucht 
nach Lebensmitteln, um die gegenwärtig keineswegs als zu 
reichlich empfundene „Menage" aufzubessern. 
In großen Kupferkesseln schleppen die Mannschaften 
Polenta zu ihren Abteilungen. Der Feind hat dieser Gemüt 
lichkeit allerdings rasch ein Ende gesetzt; seine Artillerie 
belegt in kurzen Pausen immer wieder eine nahe gelegene 
Häusergruppe mit Granaten. 
Der übrige Tag vergeht mit Nichtstun; wir liegen in der 
Sonne, ein Dolcefarniente. 
Abends beginnt, wie gewöhnlich, die Stellungsarbeit, 
die bis Mitternacht dauert. Heute konzentriert sich unsere 
Arbeit besonders auf die Umgestaltung unserer Unter 
stände und auf die Maskierung der Reservestellung. Am 
nächsten Morgen entzieht bereits ein dichter Wald unsere 
Stellung den neugierigen Blicken des Feindes. 
Die Verluste des IV. Baons am 5. Juni 1916 bei Maso 
Verwundet: 
Ernst Matthias, Ldstm., 15. Komp. 
Krispl, Bez. Hallein, Salzburg 
Ringhofer Franz, Inft. titl. Gefr., 13. Komp. 
Kranichberg, Bez. Neunkirchen, N.-ö. 
Das I., II. und III. Baon als Korpsreserve am Tonezzaplateau 
Hier hat sich nichts Besonderes ereignet. Das Korps 
kommando entschließt sich, mit Rücksicht auf die sich auch 
im Laufe des Vormittags wiederholende feindliche Be 
schießung des Raumes um Volle sowie der Serpentinen 
straßen Tonezza—Passo della Vena, nach Forni im Astico- 
tal zu übersiedeln. 
Neben den an solchen Rasttagen üblichen Arbeiten und 
Verrichtungen bleibt uns Zeit genug, um den Fortgang der 
Offensive auf dem Plateau der sieben Gemeinden zu be 
obachten. 
Schon am 4. Juni war es gelungen, den Raum südlich 
des Mte. Cengio, Mte. Barco und Mte. Belmonte bis zum 
Vanaglia-Tal vom Feinde zu säubern. Ein aus dem Raume 
um Asiago vorgetragener Angriff scheint erfolgreich ge 
wesen zu sein. Man spricht davon, daß Cesuna genommen ist.
	        
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