Volltext: Die Rainer am Cimone

wänden abschließt, die sich im Raume der markanten Fels 
nase in kleinere Abstürze auflösen. Dazwischen, ungefähr 
in gleicher Höhe mit unserer Feldwachenkaverne, befindet 
sich eine zwar sehr steile, mit schütterem Gestrüpp be 
wachsene, aber ersteigbare Schutthalde. Die sonst zu 
sammenhängende Linie der italienischen Stellung am 
Westhang wird nur etwa in der Hälfte ihrer Gesamtlänge 
von drei bis vier Meter hohen Felswänden unterbrochen. 
Der vom Gipfel in südwestlicher Richtung verlaufende, zum 
Caviojo in Absätzen abfallende Rücken, beherbergt auf 
seinem westlichen Hang Deckungen und Kavernen. 
Hinter einem Steinmäuerchen wird ein Bohraggregat 
vermutet. 
Der von der Valedaschlucht aufsteigende und zum Süd 
hang des Cimonekopfes führende Fußsteig setzt sich auf 
seinem Westhang bis zur Felsnase und von hier weiter zur 
Werkstraße fort. 
Die Verhältnisse am Südhang sind ungeklärt. Flieger 
aufnahmen stehen uns leider nicht zur Verfügung. Man 
kann aber annehmen, falls die Beobachtungen aus den 
früheren Kämpfen auf Richtigkeit beruhen, daß der Süd 
hang unersteigbar ist. 
Die Kenntnis dieser Terrainverhältnisse ist die Grund 
lage für die Gruppierung der zukünftigen Verteidigungs- 
front. Die Erfahrungen, die Mjr. S ch a d aus den Juli 
kämpfen zog, lehrten ihn, daß er infolge des zu er 
wartenden Artilleriefeuers und der Unübersichtlichkeit des 
Terrains eine lockere, untereinander aber durch Sicht ver 
bundene Verteidigungsfront schaffen muß, 
Mittwoch, den 12. September 1916. 
Das I. Baon auf „Cimone Süd" 
Nach einer sternenhellen Nacht tritt wieder Regen ein. 
Es gießt unaufhörlich. Kdtt.-Asp. Viktor B e n e s ch, der 
von Mjr. S ch a d damit betraut wurde, vom „Dreieck" aus 
eine gedeckte Verbindung mit den knapp östlich desselben 
befindlichen Postständen der Feldwache herzustellen, ist 
in seiner Arbeit stark gehemmt. Die Anfänge einer Sand 
sackmauer, welche unseren Mannschaften eine ungefähr 
dete Ablösung ermöglichen sollen, sind bereits vorhanden. 
Kdtt.-Asp. Viktor Benesch 
3. Komp. 
Kdtt.-Asp. Benesch wurde von Mjr. Schad in der ersten 
Hälfte September 1916 mit dem Ausbau einer vom „Drei 
eck" zu den Feldwachen führenden gedeckten Verbindung 
betraut, welcher schwierigen Aufgabe er sich in vorbild 
licher Weise entledigte. Sein ständiger Aufenthalt im Ver 
bindungsgraben gab dem schneidigen Rainer wiederholt 
Gelegenheit, bei der Abwehr der in diese Zeit fallenden 
feindlichen Angriffe auf unsere Feldwachen-Kaverne mit 
zuwirken. — Benesch besitzt die bronzene Tapferkeits 
medaille. 
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