Mittwoch, den 1. August 1916.
Das II. Baon auf „Cimone Süd"
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Unser im feindlichen Feuer erstickter vormitternächtlicher
Angriffsversuch war scheinbar noch immer nicht genug
Beweis dafür, daß solche, mit ungenügenden Mitteln vor
bereitete Unternehmungen schon von vorneherein den
Keim des Mißlingens in sich tragen.
Trotz alledem glaubt man den Versuch wiederholen zu
müssen. Die Entscheidung hiefür wird allerdings Mjr. Be
ne s ch überantwortet. Er darf sich bei der Beurteilung
ausschließlich vom Ergebnis der eigenen Artilleriewirkung
leiten lassen.
Die zur Verfügung stehenden drei Gebirgsgeschütze
auf dem Mte. Seluggio und auf Kote 1151 werden also in
der Zeit von 1 bis 2 Uhr früh noch einmal die Gipfelstellung
beschießen, während die Artilleriegruppe G r m e I a den
zwischen Cimonekopf und Caviojo Nord liegenden Sattel
unter Sperrfeuer hält.
Knapp vor Beginn unserer Artilleriebeschießung ist die
Ablösung der 8. Komp., die jetzt Lt. Gandlmayer
führt, durch die 7. Komp. (Lt. K i r ch w e g e r) vollzogen.
Nun hat das Gebirgsgeschütz auf Kote 1151 das Feuer
aufgenommen. Doch welche Unzulänglichkeiten! Es kann
nur Aufschlagsschrapnell verwenden, da alle Granaten
beim vormitternächtlichen Angriffsversuch verschossen
wurden. Aber auch die Seluggio-Batterien geben inner
halb der vorgesehenen Zeit nur 65 Schuß ab, so daß es
Mjr. B e n e s ch ablehnen muß, eine infanteristische Aktion
anzuschließen.
Die Nacht über herrscht ziemliche Ruhe.
Seit 6 Uhr früh aber beschießt die feindliche leichte
Artillerie ununterbrochen den Raum des II. Baons. Die so
notwendigen Ausbesserungsarbeiten an den Stellungen
werden dadurch stark beeinträchtigt.
Ganz besonders unangenehm empfinden wir das
Fehlen eines Laufgrabens vom Standort der Baonsreserve
bis zur Hauptstellung, dessen Bau nunmehr unter Heran
ziehung von Mannschaften der Brigadereserve forciert
werden soll.
Die y 2 8. Komp, hat alle Anstalten getroffen, um sich
den Aufenthalt in ihrer Stellung als Baonsreserve recht
angenehm zu gestalten.
Kdtt.-Asp. Eder löste mit seinem Zug Fhnr. K a r a s e k
der 7. Komp, auf „Cimone Ost" ab, ein anderer Zug muß
aushilfsweise den Verbindungsgraben besetzen.
Die Verluste auf „Cimone Süd" am 1. August 1916.
7. Komp. Schneider Heinrich, Ldstm.
Gnigl, Salzburg
Verwundet:
6. Komp. Patik Emil, Ldstm.
Feltsch, Mähren