Volltext: Die Rainer am Cimone

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Sonntag, den 29. Juli 1916. 
Das III., IV. Baon und die 5. Komp, auf „Cimone West" 
Die um 5.45 Uhr früh einsetzende Beschießung des Ab 
schnittes „Cimone Süd" hat auch auf die gesamte West 
front übergegriffen. Bald sind alle telephonischen Ver 
bindungen mit dem Regimentskommando unterbrochen. 
Nur Signalpatrouillen im Raume der 11. Komp, und am 
Hange der Tonezzaspitzen haben miteinander optisch die 
Verbindung aufgenommen. Diesen Meldungen verdankt 
das Regimentskommando wenigstens die Kenntnis über die 
allgemeine Situation beim II. und III. Baon, denn es gelingt 
erst um 1 Uhr mittags, die telephonischen Verbindungen 
wieder herzustellen. 
Das feindliche Artilleriefeuer, das während der ganzen 
Zeit mit unerhörter Stärke auf unseren Gräben lag, ver 
ursachte schwerste Schäden. Unsere Verluste aber be 
wegen sich in normalen Grenzen. 
Um diese Zeit ist heftiges Infanteriefeuer aus der 
Richtung des Cimonekopfes hörbar. Das feindliche Infan 
terie- und Maschinengewehr-Weitfeuer von dort aus be 
streicht den Raum der 11. Komp. Ein feindlicher Angriff 
gegen die Westfront aber erfolgt nicht. Nur einzelne 
Patrouillenunternehmungen werden gegen unsere West 
front fühlbar. So im Raume der 5. Komp., auf dem gegen 
über Scatolari und Poli liegenden Teil der Westfront. Der 
Plateaurand springt dort halbkreisförmig zurück. Der 
Charakter der dadurch entstehenden Schlucht wird durch 
die an ihren beiden Flügeln konvergierend ins Freddotal 
ausstrahlenden Felsrücken noch mehr betont. 
Gegen 2 Uhr nachmittags, bis zu welcher Zeit sich das 
feindliche Artilleriefeuer auch auf diesen Abschnitt voll 
auswirkte, bemerkt Kdtt. Rudolf P e t s ch a der 5. Komp, 
eine feindliche Patrouille im Aufstieg gegen den rechten 
Flügel seines Zuges. Als sie auf günstige Entfernung heran 
gekommen sind, empfängt sie ein wohlgezieltes Schnell 
feuer aus ihrer Flanke. Tote und Verwundete zurücklassend, 
flieht der Rest talabwärts. Lt. Uhl, der seit der Übernahme 
des Abschnittskommandos durch Oblt. Szentmiklosy 
die 5. Komp, führt, hat die Absicht, eine Patrouille an den 
Schauplatz unseres Feuerüberfalles zu entsenden, um 
Verwundete zu bergen. Gegen 6 Uhr abends, zu einer 
Zeit, als das feindliche Feuer gänzlich aufgehört hatte, 
macht sich Kdtt. P e t s ch a, der erst kürzlich mit einem 
Offizierstransport beim Regiment im Felde eintraf, mit noch 
Kdtt. i. d. R. Rudolf Petscha 
5. Komp. 
Kdtt. Petscha gelang es, im Rahmen einer von Sektion 55 
aus ins Freddotal geführten, schneidigen Patrouillenunter 
nehmung zehn Gefangene einzubringen. Petscha besitzt 
die Silberne Tapferkeitsmedaille I. und II. Kl.
	        
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