Volltext: Die Rainer am Cimone

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In der Führung des Regimentes vollzieht sich insoferne 
eine plötzliche Änderung, als Oberst von A I b o r i, der 
mit dem Kommando der 33. Inf.-Brig. betraut wurde, noch 
am Abend das Regiment verläßt. Bis zum Eintreffen des 
neuen Regimentskommandanten, Oberst Lauer, über 
nimmt Mjr. B e n e s ch das Kommando, während Hptm. 
„Rainer! 
Meine lieben Kriegskameraden! 
Mit dem Kommando einer Brigade betraut, gehe 
ich heute vom Regiment ab. 
Wie schwer es mir wird, von euch Abschied zu 
nehmen, mich von meinen Braven zu trennen, an die 
mich gemeinsam erlebte Freude, gemeinsam durch 
gemachte Mühen und Sorgen binden, vermag ich in 
Worten nicht auszudrücken. 
In dieser großen Zeit wurde mir die Auszeichnung 
zuteil, durch fünfzehn Monate an eurer Spitze zu 
stehen, eure unvergleichliche Tapferkeit, euer Pflicht 
gefühl, die herrlichen Soldatentugenden der Rainer zu 
bewundern. Ihr seid mir aber auch stets mit Vertrauen 
entgegengekommen. Ihr habt mir zahllose Beweise der 
Anhänglichkeit gegeben, mir meine verantwortungs 
volle Aufgabe als Regimentskommandant dadurch 
wesentlich erleichtert. Von ganzem Herzen danke ich 
Tschau der ersteren in der Führung des II. Baons ver 
tritt. Der Befehl, mit welchem sich Oberst v. A I b o r i vom 
Regiment verabschiedet, ist eine begeisterte Würdigung 
der großen Verdienste und Leistungen der Rainer und 
ihrer soldatischen Tugenden: 
euch hiefür. Seid versichert, daß das Bewußtsein, von 
euch verstanden worden zu sein, für mich bis zum 
Lebensschlusse die größte Befriedigung, die schönste 
Erinnerung an diesen Krieg bleiben wird. 
Rainer! Wo immer ihr aufgetreten seid, habt ihr 
euch — den Traditionen eurer Vorfahren gemäß — 
Ruhm geholt, als Helden hervorgetan, gefürchtet von 
euren Feinden. Hoch geachtet in der Armee, hat das 
Regiment Nr. 59 in den Kriegsjahren 1914—1916 neuen 
Lorbeer an seine ehrwürdige Fahne geknüpft. 
In der Überzeugung, daß ihr dem geschworenen 
Eide gemäß standhaft und mannhaft durchhalten 
werdet bis zum endgültigen Siege und der Rückkehr 
in die herrliche Heimat, drücke ich jedem einzelnen 
von euch in Dankbarkeit im Geiste die Hand, mit dem 
innigen herzlichsten Wunsche, daß Gott euch be 
schützen, Soldatenglück euch weiterhin begleiten 
möge." 
Hptm. Johann Tschauder 
übernimmt am 7. Juli 1916 das Kommando des IV. Baons 
Hptm.Tschauder führte anfangs Feber 1915 das IV.Marsch- 
baon zum Regiment ins Feld, wo er bis Juli 1915 als Baons- 
kommandant wirkte. Ungefähr ein Jahr später sehen wir 
ihn als Kommandant des XX. Marschbaons, das am 1. Juli 
1916 auf das Regiment aufgeteilt wird. Seit dieser Zeit ist 
er ununterbrochen beim Regiment im Felde, an dessen 
Kämpfen er in der Folge hervorragenden Anteil nahm. 
Tschauder starb in Oberndorf b. Salzburg am 22. Feb. 1934.
	        
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