Volltext: Die Rainer am Cimone

Donnerstag, den 29. Juni 1916. 
Das I. Baon und V213. Komp, in Stellung auf „Cimone Ost" 
Eine dunkle Nacht ist angebrochen. Ein starker Wind 
pfeift über den Plateaurand, fängt sich in den Kronen der 
Nadelbäume, die sich ächzend hin und her wiegen. Ihr 
Rauschen beirrt unsere Beobachtung, die sich vor allem 
auf das Gehör stützen muß. 
Es ist zwei Uhr früh geworden! Heftiger Gefechtslärm 
bei der 3., y 2 13. Komp, und aus dem Raume der alpinen 
Gruppe der Fhnre. Sippl und Star kl! Die an das 
I. Baonskommando erstatteten Meldungen über Angriffe 
verhältnismäßig großer feindlicher Kräfte gegen die vor- 
bezeichneten Fronten sind nicht übertrieben. Allerdings 
können sich auf den bereits gekennzeichneten Annähe 
rungsmöglichkeiten nur kleinere feindliche Einheiten herauf 
arbeiten, während ihnen das Gros eine, auf unserer ge 
samten Front fühlbare starke Feuerunterstützung zuteil 
werden läßt. 
Man muß den Mu? der Italiener anerkennen, die ihre 
Angriffsabsichten, trotz der gestrigen schweren Nieder 
lage, noch nicht aufgegeben haben, denn solche Höhen- 
Fhnr. i. d. R, Ferdinand Hofer 
13. Komp. 
Als sich die Italiener nach unserem Rückzug auf das 
Tonezzapiateau anschickten, von Osten her den Plateau 
rand zu gewinnen, waren es unter anderm auch die im 
Raume der 3. Komp, unter der Führung des Fhnr. Hofer 
eingesetzten Mannschaften der 13. Komp., die jeden 
solchen Versuch des Feindes im Keime erstickten. Fhnr. 
Hofer besitzt unter anderm auch die Silberne Tapferkeits 
medaille II. Kl. 
Stellungen, die von einem harten Alpenvolk verteidigt 
werden, ohne eine entsprechende Artillerievorbereitung 
angreifen zu wollen, heißt von vorneherein auf den Erfolg 
verzichten. 
Es ist Fhnr. Hofer der 13. Komp, ein leichtes, die in 
seinem Raume vorfühlenden feindlichen Kräfte mit Ver 
lusten für sie abzuweisen, ebenso Teilen der 3. Komp., 
deren starkes Abwehrfeuer einige unterhalb ihrer Stellung 
demonstrierende gegnerische Gruppen vor die links an 
schließende Front der 2. und 1. Komp, abdrängt, von wo 
aus sie alsbald festgestellt und vertrieben werden. Auch 
bei der alpinen Abteilung hat die sofort einsetzende Ab 
wehr den feindlichen Angriff im Keime erstickt. Bald ist der 
Gefechtslärm wieder verstummt. Die Ereignisse mahnen 
uns zur Vorsicht. Doch nichts geschieht bis zum Morgen 
grauen! Der Wind hatte sich unterdessen gelegt. Beim 
zweiten Zug der 4. Komp., der den Abschnitt zwischen der 
Werkstraße und der zerschossenen italienischen Sende 
station sichert, in deren Nähe das 4. Komp.-Kommando 
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