Volltext: Die Rainer am Cimone

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Die 6., 7. und 8. Komp, in Stellung auf „Cimone West" 
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Blick vom Mte. Seluggio gegen 
den Mte. Cimone 
Der weit gegen Süden vorspringende 
Cimonekopf ist Träger zweier Gipfel, 
der Kote 1217 und des triangulierten 
Geländepunktes 1230. Der Caviojo- 
Nord ist um etwa 100 m niedriger als 
der Mte. Cimone. Im Bilde links unten 
ist die auf das Plateau von Tonezza 
führende Werkstraße deutlich zu er 
kennen. 
Die feindliche Beschießung hat erst gegen 2 Uhr früh 
aufgehört. In fieberhafter Eile werden die beschädigten 
Stellungsteile ausgebessert. Den Posten wird größte Vor 
sicht eingeschärft, zumal der ganzen Sachlage nach heute 
früh ein Vorgehen des Feindes zu erwarten steht. Und 
richtig! 
Etwa um 4 Uhr morgens kommt er auf der Werkstraße 
heran. Er marschiert in Reihen und ist unbesorgt. Er glaubt 
noch immer, es mit unbedeutenden Nachhuten zu tun zu 
haben. 
Die rasch alarmierten Mannschaften sind zum Empfang 
bereif. Die feindliche Spitze hat unterdessen die Straßen 
verrammelung erreicht und schickt sich in aller Gemütlich 
keit an, die spanischen Reiter wegzuräumen. Auf diesen 
Augenblick scheinen die Rainer gewartet zu haben. 
Wie ein Unwetter prasselt es von der Straßensperre 
aus auf die ahnungslosen Feinde. Handgranaten sausen 
von den Stützpunkten oberhalb der Werkstraße in die 
Reihen der vor Überraschung erstarrten Italiener. In die 
dumpfen Explosionen der Handgranaten mischt sich das 
Schreien verwundeter Feinde. Ein furchtbares Debakel 
beim Feind! Er zieht sich zurück entlang der die Straße 
begleitenden Felswände. Dort ist er unserer Sicht voll 
ständig entzogen. Einige schneidige Burschen der 8. Komp, 
lassen es sich nicht nehmen, bis an den Plateaurand vor 
zukriechen, um ihm von dort aus noch einige Handgranaten 
und Felstrümmer an den Kopf zu werfen. Der Gefechts 
lärm und die Ereignisse vor der Front der 8. Komp., die der 
links anschließenden 7. Komp, nicht entgangen sind, hat 
nun auch diese zu einer Aktivität angeregt. Von den Stütz 
punkten aus läßt sich allerdings nicht viel machen, da der 
stellenweise in steilen Absätzen abfallende Westhang den 
Feind unserer Sicht gänzlich entzieht. 
Eine dreigliedrige Patrouille soll nun den Westhang 
soweit abwärts klettern, bis sie die Stärke und Stellung des 
Feindes verläßlich feststellen kann. 
Es ist ein wagemutiges Beginnen, aber es gelingt. Die 
Patrouillen können sich nicht enthalten, dem Feind, der sich 
tief unten an der Straße hinter steilen Felswänden gedeckt 
hat, einige Handgranaten und Steine herabzuwerfen. Bald 
aber hat man die Tollkühnen bemerkt, auf die sich nun 
mehr von unten her heftiges Infanteriefeuer richtet, das sie 
zur Umkehr zwingt. Ihre Meldung, daß sich der Feind etwa 
in der Stärke einer Kompagnie unten auf der Straße, ge 
deckt hinter den Felswänden, sammelt, ist Grund genug, 
um vorsichtig zu sein. 
Die 8. Komp, hat unterdessen vor die Strassensperre 
eine Patrouille entsendet, die einen schwerverwundeten 
Italiener, den seine Kameraden nicht mehr mitzunehmen 
vermochten, birgt. Durch ihn erfahren wir viel Wichtiges. 
Er ist Sergente, Kriegsfreiwilliger aus Südamerika, und 
gehört dem IR. 209 an, das mit dem IR. 210 die Brigade 
Bisagno bildet.
	        
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