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Bemerkungen über die Mundart.
Die Darsteller waren Jnnviertler-Kinder; daher
sollten die Hirten und die übrigen bethlehemitischen
Landleute „innviertlerisch" sprechen. Die Jnnviertler-
Sprache ist nicht die glatteste unter den deutschen.
Es ist aber nicht zu besorgen, daß deßhalb der Text
des > Büchleins nicht verstanden würde. — Es gibt
keinen Deutsch-Oesterreicher, der nicht einen Dialekt
spräche und mehrere derselben verstünde.
Vieles von der Schriftsprache Abweichende ist
vielen Mundarten gemeinsam, ähnlich lautend oder
wenig verschieden, z. B. das Aussprechen der Geschlechts¬
worte als da und dö, dös und das, der Endsilben
er wie ä, und en mit dem Verschlucken des Lautes e
und dergleichen.
Nur einzelne „Fachausdrücke", wie sie zumeist
im oberen Jnnviertel gang und gäbe sind, mögen
einer Erklärung bedürfen; sie sollen nach der Reihen¬
folge des Textes hier vorgeführt werden:
Nödä — nicht doch; dalkert — ungeschickt;
hellliacht — wahrhaft, ohne Zweifel, ganz klar;
rä (rar) — seltsam; derkemmä — erschrecken;
scheuchn — fürchten; Nudel, eine nationale Mehl¬
speise; sän mä oder Han ma, hat's, sänd oder
hano — sind wir, seid ihr, sind; rund —lustig;
bert — doch, dennoch; dert schon! eine viel
gebrauchte Bekräftigungsformel — dennoch schon!
ähnlich das: ja schon! — ja wohl! eh' — ohnehin,
Eicht — Zeit; meiner Six, Betheuerungsform —