Volltext: Magister Georg Calaminus, ein Schulmann des 16. Jahrhunderts in Linz

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Ferner rührt von Calaminus die Grabschrift zum Denkmal 
her, welches die Baronin Catharina Volckenstorf, geb. Baronin 
Thanberg ihrem verstorbenen Gemahl Wilhelm im Stifte 
St. Florian 1582 setzen lieh. 
Den Verlust der bedeutenden Bibliothek des Freiherrn 
Gundacker von Starhemberg, welche am 7. September 1571 
mit dem Schlosse und Markte Peuerbach abgebrannt war 1 ), 
beklagte Calaminus in einem eigenen Gedichte, welches er 
überschrieb : „In Vulcanum, quo illustris et generosi DD. Gun- 
dackeri baronis Starhembergij, consiliarij caesarei, et in Austria 
sup. procerum ordinarii etc: arx Beurbachium, et instructissima 
bibliotheca superioribus annis plane periit.“ 2 ) 
Dem Lehrer der alten Sprachen fällt die Vernichtung 
der Classikerausgaben besonders schwer: 
Moses occubuit, Deique vates: 
Quotquot praecinuere fata mundo: 
Quin duplex quoque ius, Machaonesque. 
Ipse Aristoteles, Plato ipse, magnus 
Socrates, et vterque Pliniorum: 
Euclides, Ptolemaeus, atque Proclus, 
Caesar, Herodotusque, Liuiusque: 
Cum Demosthene, Marcus ille noster 
Tullius, Maro, Flaccus, atque Plautus: 
Cum Nasone Tibullus et Catullus: 
Et Propertius, atque tu Terenti: 
Et vatum pater omnium ille Homerus. 
Auch seinen Collegen im Lehramte widmet Calaminus 
freundschaftliche Verse, aus denen man ersehen kann, dass 
Adam mit Recht von ihm sagt: „Pacis quoque et concordiae 
fuit amantissimus: nihilque in votis habuit magis, quam ut 
pacate cum Omnibus, maxime cum collegis, viveret.“ 
In zwei Epigrammen widmet Calaminus seinen Eltern 
einen rührenden, von inniger Liebe zeugenden Nachruf, die 
drei letzten Gedichte feiern seine Blandula. 
Aufrichtige Neigung zum Lehrberufe verräth er, wenn er 
seinen Arzt bittet: 
„Floridulo iuuenum me cito redde chorö u 
oder wenn er schmerzlich klagt: 
1 ) J. Strnadt, Peuerbach. Ein rechts-historischer Verbuch. Linz 1868. 
Im Separatabdruck aus dem XVII. Museal-Jahresberichte p. 468 ö. 
2 ) Epigr. 1.
	        
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