Volltext: Die Handschriften der öffentl. Studienbibliothek in Linz

unter seinen vielen Schenkungen seien auch calices ac libri notabiles pergameni fibulis argenteis fulciti pro usu canonicorum huius collegii gewesen. Dass damit nicht nur liturgische Handschriften (Missalien, Breviere) gemeint sind, ergibt sich aus einem Verzeichnis. (1) Manches davon mag bei dem grossen Brande im Jahre 1502 zugrunde gegangen sein, da in dem darüber an den Bischof von Bamberg abgegangenen Bericht, den uns das berelts erwähnte Urbar auf S. 2r in einem Nachtrag überliefert, auch der 'puecher' gedacht ist. 
Die in der Nationalbibliothek in Wien vorhandene Spitaler Hs. 14490 
(Suppl. 2206) saec. XIX (Histor. Beschreibung des Stiftes Spital a. P.) 
kann erst nach dem Weggange der Benediktiner, vermutlich aus dem Stiftsarchiv, dorthin gelangt sein. 
 
Das Augustiner-Chorherrnstift Suben (1126 - 1187) 
dürfte bei seinen engen Beziehungen zum Domstift Salzburg 
einst sehr alte Hss. besessen haben (2) und ebenso kann man aus der Nähe von Passau auf dauernde Befruchtung des geistigen Lebens in diesem Stifte schliessen. Nach der Aufhebung wurden das Archiv, der Kirchenschatz, die Preziosen und ein Teil der Bibliothek in 62 Kisten verpackt durch den Reichersberger Stiftsförgen auf Inn und Donau nach Linz gebracht. (3) 
Da aber vom Archiv nie etwas zum Vorschein kam, scheint die Sage, wonach die Ladung gesunken sei, auf Tatsachen zu beruhen. Ebenso spricht die geringe Zahl der in die Studienbibliothek gekommenen Subener Hss. dafür, dass die übrigen auf diese Weise zugrunde gingen. 
 
(1) Abgedr. in A. Klein, Geschichte der Einführung des Christentums in Oesterreich, 3. Bd., Wien 1841, S. 379, wiederholt in A. Czerny, Die Bibliothek des Chorherrnstiftes St. Florian, Linz 1874, S. 233. 
(2) Vgl. meinen Aufsatz 'Zur Geschichte der Bibliothek des Salzburger Domkapitels' im Zbl. f. Bibliothekswesen, 19. Jhrg. (1902). 
(3) Hittmair a.a.O., S. 496, u. K. Meindl, Schicksale des Stiftes Reichersberg, Passau 1873, S. 45.
	        
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