Volltext: Englische Staatsmänner

Admiral Fisher 
er sich, daß dreihundertvierundsiebzig moderne 
Schlachtschiffe ohne Defekt in voller Kriegsbereit— 
schaft auf der See standen. 
Waͤhrend des zwanzigsten Monats des Krieges 
erlebte der Fünfundsiebzigjährige eine starke Genug— 
tuung. Major Winston Churchill, sein grimmigster 
Gegner von ehemals, hat, als er aus Flandern zurück— 
kehrte, um seine Flottenpolitik im Parlament zu er⸗ 
llären, dem alten Admiral öffentlich seinen Respekt 
bezeigt, vor dessen Seekriegskunst einen tiefen Bück— 
ling gemacht und auf ihn gleichsam als Retter und 
Piloten in nationalen Sturmzeiten hingewiesen. 
Admiral Fisher saß auf der Galerie und verzog 
seine verwitterten Züge zu einem sarkastischen Lächeln. 
Er hat sicherlich, wie dies öfters seine Art war, dabei 
zwischen den Zähnen etwas gemurmelt, was nicht 
druckfähig ist . . . Denn er liebt die starken Worte 
und kann fluchen wie der letzte Stoker im Heizraum 
seiner Dreadnoughts. Er liebt es auch, biblische Zitate 
zu gebrauchen, doch kommen sie alle aus dem Alten 
Testament, dort wo es hart und unnachgiebig ist. 
Er liebt Predigten und er liebt den — Tanz. Im 
Haag hieß er der tanzende Admiral. Im Dienste un— 
erbittlich, als Kriegsmensch von barbarischer Härte — 
ruthless, relentless, remorseless, gefühllos, unnach- 
giebig, erbarmungslos — ist er außerhalb des Quarter⸗ 
decks ein liebenswürdiger Gesellschafter, ein äußerst 
menschlicher Bonvivant voll Vitalität und lustiger 
Einfälle, ein Dampfplauderer in des Wortes bester 
Auslegung. In Reval — nach getaner Arbeit — 
tanzte er beim Staatsbankett mit der Großfürstin 
Olga den Walzer aus der „Lustigen Witwe“, dann 
führte er einen „Hornpipe“ auf, den er so gut wie 
der geschickteste seiner Matrosen tanzt, und seinem 
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