Admiral Fisher
ster. Fisher erklärte, daß nach dem Stande der Flotten⸗
programme der übrigen Länder in jenem Jahre acht
neue Dreadnoughts unbedingt nötig seien, das Ka—
binett Campbell⸗Bannerman widersetzte sich jedoch
dieser Neubelastung des Budgets, und insbesondere
waren es zwei Männer, die mit äußerster Erbitterung
dagegen ankämpften, Aoyd-George und Winston
Churchill. Churchill vielleicht aus einem Gefühle der
Tradition, weil schon sein Vater Randolph von einer
Vergrößerung der Flotte nichts wissen wollte, teils
auch, weil er seine Periode sozialer Reformen durch⸗
lebte und damals alle kriegerischen Vorbereitungen
verdammte, und Lloyd⸗George, weil er grundsätzlich
alles bekämpfte, was seinen eigenen bürgerlichen
Wohlfahrtsneuerungen auch nur einen Penny zu
entziehen drohte. Um nun einen Keil ins Marine—
ministerium zu treiben, der den Admiral Fisher mög⸗
licherweise ausgebrochen hätte, wurde der alte
schwammige Intrigant Lord Beresford als Experte
und Gegner der Dreadnought-Type vorgeschoben.
Beresford hätte die Stelle eines Ersten Seelords
angenommen und wäre bereit gewesen, mit bloß
vier Dreadnoughts sein Auskommen zu finden —
aber Mac Kenna war fest; so fest, als steckte in seiner
Haut Admiral Fisher.
Das Land bekam seine acht Schiffe, der Zwei—⸗
mächte⸗Standard wurde festgesetzt, an dem Prinzip,
zwei englische Kiele für jeden ausländischen, von
nun ab festgehalten. Ein Erster Lord der Admi—
ralität kam und ging, aber alle wurden sie von
Fisher inspiriert, einem Minister nach dem andern
trieb die hartnäckige Dampfmaschine den eigenen
Atem ins Gehirn: dem sanften Campbell⸗Bannerman,
dem klug⸗bedächtigen Asquith, dem schwachen Grey.
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