Volltext: Unvergleichliche deutsche Infanterie

Hier häuften sich die Verluste durch Absturz von Mann und 
Roß in furchtbarem Ausmaß, doch ein Zurück gab es nicht. Noch 
dräute ein neuer Bergzug mit Eis und Schnee und todbringendem 
Grat: der Monte Stino. 
Auch er wurde besiegt, und bei sinkendem Abend erreichte das 
deutsche Fußvolk, das die Sache des Reiches zu retten kam, den 
Weiler Hano, wo einiges venetianifche Fußvolk zu Tode erschrocken 
die Ankommenden bemerkte. 
Da ging'S wie ein Schlag durch die deutschen Knechte. Ver¬ 
gessen war alles, was hinter ihnen lag, und sie stürzten mit ge¬ 
fällten Spießen auf den Feind, der sie nicht erwartet hatte und 
entsetzt davon stob. 
Am 18. November hatten FrundSberg und die Seinen nach 
Überwindung einer neuerlichen schwierigen Bergkette die letzten 
Alpenriesen überwunden und bereiteten sich zum gefährlichen Ab¬ 
stieg in das Tal der Chiese. 
Bei Sabbio erreichten sie den Ausgang in die italische Ebene. 
Weit und breit war nichts von einem Feinde zu entdecken, und 
tags darauf verstattete der Führer seinem völlig erschöpften Volk 
im Gebiet von BreSeia endlich die verdiente Ruhe. 
Was er mit seinen Knechten in den vergangenen Tagen ge¬ 
leistet hatte, bleibt für alle Zeiten in die Geschichte des Kämpfers 
zu Fuß eingegraben mit eisernen Lettern, war ein Zug, wie nur 
diese Waffe ihn zu bewältigen vermochte, — wie er notwendig 
war, um die Sache des Reiches zu retten. 
Der Papst geriet in die verdiente Not. In wenigen Monaten 
hatten die Deutschen gemeinsam mit dem Heer des Konnetabel 
von Frankreich, des abtrünnigen Karl von Bourbon, der kaiser¬ 
lichen Sache wieder die Oberhand erkämpft. Nun aber waren die 
Kaffen leer, der Kaiser sandte kein Geld, — was blieb also übrig, 
als den Knechten den Marsch auf Rom freizugeben, damit sie sich 
an den Reichtümern der ewigen Stadt schadlos halten konnten! 
Als sich das Heer am 22. Februar 1527 von Piacenca in 
Marsch setzte, war es abgerissen genug. Außer dem Gelde fehlte 
63
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.