Volltext: Unvergleichliche deutsche Infanterie

Von Groß-Görschen angefangen, einem Tage, an dem Scharn¬ 
horst tödlich verwundet wurde, und der den Befreiungskampf 
keineswegs glückverheißend eröffnete, über die Katzbach hinweg, wo 
die Kolben dreinschlugen, als das Pulver wegen des Regens ver¬ 
sagte, über Wartenburg und Leipzig bis hin zum Tage von Belle 
Alliance, immer blieb diese Infanterie im Angriff und Sieg 
und ein verläßliches und gehorsames Instrument ihrer Führung, 
die nicht mehr jener glich, welche bei Jena und Auerstedt so 
kläglich versagt hatte. 
Wenn die Franzosen glücklich aus Deutschland gejagt wurden, 
wenn Napoleon endlich für immer seinen Thron verlor, seitdem 
nun auch andere deutsche Staaten sich endlich von dem Eroberer 
gelöst hatten: die deutsche Infanterie trug den Hauptteil zu der 
weltgeschichtlichen Entscheidung bei, die erst die Möglichkeit er¬ 
öffnete, in nicht allzuferner Zeit die Einigung der gesamtdeutschen 
Nation herbeizuführen. 
Die Infanterie der Einigungskriege 
Noch im Jahre 1780 hatte sich die Reiterei zur Infanterie 
des friderizianischen Heeres in einem Verhältnis wie drei zu 
einhalb verhalten; auf vielen Schlachtfeldern des siebenjährigen 
Krieges war das Heer mit einem Drittel auS Reiterei bestehend 
aufgetreten. Im Gegensatz dazu besaßen die Preußen von 1815 
auf 8 Mann Infanterie nur noch einen einzigen Kavalleristen. 
Nach der KriegSverfasiung des 1815 entstandenen deutschen 
Bundes betrug dann die Reiterei nur noch ein Siebentel des 
ganzen Heeres, etwa ein Sechstel der Infanterie, wenn man noch 
Artillerie und Genietruppen in Anrechnung bringt. Die Reiterei 
ist im Vergleich mit der friderizianischen Zeit — und das zeigt 
sich auch bei den andern europäischen Staaten — in ihrem Ver¬ 
hältnis zur Infanterie nur noch etwa halb so stark vertreten. In 
diesem Zahlenverhältnis war also der Schlachtentscheidung, die
	        
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