Aufklang
Am Anfang und am Ende der Herrschaft RomS über die Welt
stand das Fußvolk. Unter den Adlern der Legionen durchmaß
es alle erforschten Erdteile und unterwarf die Völker zum Wohl
und Ruhm der Ewigen Stadt. Mit Spieß und Schwert bewaff¬
net standen die Vornehmsten in seinen vorderen Reihen, und An¬
sehen und Ruf des römischen Mannes galt nach den Maßen, wie
weit er in der Schlachtordnung vom Feinde entfernt kämpfte.
Wenn aber zuletzt die Sache dann an die Triarier gelangte, so
waren es wieder vom Fußvolk die Besten, die sich in die Schanze
zu schlagen hatten, um das Glück der Schlacht noch zu wenden.
Auch Griechenlands Freiheit wäre unter dem Ansturm der per-
flschen Myriaden zerbrochen, wenn sein Fußvolk nicht gleich den
Helden Homers bis auf den letzten Mann bestanden hätte. So¬
lange noch Menschenatem eine Brust durchweht, wird das Lied von
Leonidas und den Dreihundert vom Fußvolk erklingen, die da
kämpften und starben, wie das Gesetz eS befahl. Neben dem römi¬
schen Legionär steht der unerschütterliche Hoplit der griechischen
Blütezeit, und auch daS mazedonische Fußvolk des großen Alexan¬
der nahm seinen ruhmreichen Anteil an den unsterblichen Siegen
seines Königs.
Als Rom zerfiel, geschah es unter dem Anlauf der Germanen,
die zu Fuß ihre Einbruchsschlachten schlugen und die bis dahin un-
besteglichen römischen Legionen zu Boden rangen, weil deren Zucht
erschüttert war und nicht mehr die Besten in ihnen zu Fuß Dienst
taten. In der Hochzeit der germanischen Heere bestand ihr Kern,
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