Volltext: Alt-Wiener Kulturbilder [322/323]

im 
der 
Das Komödiantenbierhaus nächst dem 
Kärntnertohr. 
Es leben in Wien noch eine Menge Leute, die sich an die 
Wirtschaft im Komödiantenbierhaus (1794—1808) erinnern. 
Das Lokal ist noch vorhanden und es wird noch heute dort 
Bier geschenkt. Es bestand aus ein paar Zimmern und' der 
Eingang, durch den man auch zur Treppe gelangte, wurde vom 
Herbergsvater ebenfalls als Schenke für die sogenannten 
„fliegenden Gäste“ benützt. Das waren jene, die nur ein 
Seidel Bier tranken, dieses im vorhinein bezahlen, mußten 
und weder an einem Tisch Platz nehmen durften, noch einen 
Stuhl erhielten. 
Die eigentliche Zeit für das Engagement wandernder 
Schauspieler war die Karwoche, in der Hunderte der elende— 
sten Hüttenkomödianten nach Wien strömten, um in dieser 
Herberge bei den wandernden Bühnendirektoren Aufnahme 
zu finden. Am Dienstag in der Karwoche wimmelte das ganze 
Komödiengäßchen von solchen Gästen, von denen manche fe 
entsetzlich aussahen, daß man sie in der Nacht nicht allein an— 
zutreffen gewünscht hätte. Herr Wenzl, der Wirt, erschral 
über die außerordentliche Belagerung seines Bierhauses 
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„Heute,“ redete er seinen Kellner an, „hat der Teufe 
eine Armee/von Tagedieben und nichtsnutzigen „Menschern 
zusammengeführt. Ich glaube, die Komödianten wachsen aus 
der Erde. Jedes Jahr werden ihrer mehr. Sonst war es schon 
auffallend, wenn fünf bis sechs Weibsbilder hieher kamen, 
heute sißzen in meinem Gastzimmer bereits elf und auf der 
Stiege vielleicht einige zwanzig. Ich bitt' euch, Leute, laßt 
euch für jedes Glas, jeden Teller, jeden Löffel ein paar 
Gulden einsetzen; ohne daß das Gesindel, was es ißt und 
trinkt, im vorhinein bezahlt, wird nichts verabreicht! Nicht 
ein Bissen Brot wird aufgeschnitten, bevor das Geld dafür 
auf dem Tisch liegt; eine Serviette bekommt niemand, nicht 
einmal ein Theaterdirektor!“ 
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