Volltext: Der Feldzug im Baltikum bis zur zweiten Einnahme von Riga

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Märzoffensive in Kurland 
Vor allem infolge der Kämpfe um Tome waren die Verluste beim 
Bataillon Maltzan sehr hoch geworden, sie betrugen 29 Tote, 28 Ver¬ 
wundete und einen Vermißten, während die Kompanie der Abteilung 
Brandts zwei Tote und zwei Verwundete zu beklagen hatte. 
Der Kommandeur der 1. Garde-Reserve-Division drückte „zu dem 
schönsten Erfolg der bisherigen Operation dem bewährten Führer und 
seinen tapferen Truppen seine dankbare Anerkennung" aus. Zu dem Ge¬ 
fechtsbericht des Bataillons Maltzan bemerkte er: „Klares und sicheres 
Verhalten, das vollste Anerkennung und hohes Lob verdient." 
Auch operativ war das Gefecht von Bausk von Bedeutung, weil die Er¬ 
oberung und Behauptung der Stadt der deutschen Stellung an der Aa erst 
den nötigen Halt gab. 
Von der mittleren Kolonne der 1. Garde-Reserve-Division hatte die 
12./2. Garde-Reserve-Regiments unter Rittmeister von Sperber am 
21. März nach einem Marsch von 40 Kilometer Stalgen erreicht und die 
Friedrich-August-Brücke unversehrt in Besitz genommen, während die 
anderen Teile des 2. Garde-Reserve-Regiments an den Aa-Abschnitt von 
Mesoten über Grafenthal bis nördlich Stalgen gelangten. Sie wiesen, 
LLmsrz. unterstützt durch das von der linken Kolonne entsandte L/1. Garde-Reserve- 
Regiments, am folgenden Tage Vorstöße der Bolschewisten gegen Front 
und rechten Flügel ab, säuberten östlich der Aa das Gelände bis in Höhe 
von Ruhental—Annenbnrg und stellten die Verbindung mit der Eisernen 
Division her. 
Die linke Kolonne (Brederlow) hatte am 22. März die Linie Grünhof— 
Mitau erreicht und war dort verblieben. 
Die Division richtete sich in den folgenden Tagen auf längeres Verweilen 
in der erreichten Stellung ein. Sie verteilte ihre Truppen in drei ge¬ 
mischte Abteilungen, Aorck, Plehwe und Brederlow, auf den ihr zu¬ 
gewiesenen 50 km breiten Abschnitt von halbwegs Salaty—Bausk bis 
etwa 8 km südöstlich von Mitau. Der Divisionsstab nahm in dem Gut 
Groß-Platon Quartier. In dem 180 bis 200 km tiefen Raum rückwärts 
bis Liban standen nur bei Murawjewo und an der Bahn dorthin zwei 
schwache Etappenkompanien und wenige Gendarmen. Es war deshalb, 
wie der Divisionskommandeur schreibt, „bisweilen hinter der Front ge¬ 
fährlicher als an ihr". Die der Division gegenüberstehenden Bolschewisten 
hatten sich bei diesen Kämpfen wesentlich besser geschlagen als in der ersten 
Märzhälfte. Auch die Führung war besser gewesen als damals. An¬ 
scheinend waren die Russen durch Letten abgelöst worden, die damals den 
Kern des Sowjetheeres bildeten.
	        
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