Volltext: Der Feldzug im Baltikum bis zur zweiten Einnahme von Riga

Hinweise für die Führung der Operationen 
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Major Bischofs die Linie Alt-Auz—Groß-Auz—Alt-Schwarden erreichen 
und die Benutzung der Dahn Mnrawjewo—Alt-Auz sicherstellen, Major 
Fletcher endlich die linke Flanke der Eisernen Division durch Vorgehen 
in die Linie Frauenburg—Usmaiten—Meer sichern. Der Landeswehr wurde 
angesichts ihres Interesses an der Befreiung wichtiger kurländischer Orte 
und an dem Schutz ihrer Landsleute gestattet, bei entsprechender taktischer 
Lage Vorstöße über das angegebene Ziel zu machen. Der leitende Gesichts¬ 
punkt war indessen, durch das Vorgehen mit vorgenommener rechter Schulter 
die Bolschewisten in Nordkurland aus ihren Stellungen herauszumarschieren 
oder wenigstens das spätere Vorgehen der Landeswehr zu erleichtern. Um 
das Zusammenwirken von Eiserner Division und Landeswehr sicherzu¬ 
stellen, wurden beide einem besonders gebildeten Stab unter dem Oberst¬ 
leutnant im Generalstabe Eberhard von dem Hagen unterstellt, der aber 
erst am 12. März in Tätigkeit trat, und, wie sich bald herausstellte, die Be¬ 
fehlsführung und Nachrichtenübermittlung nicht erleichterte. 
Außer den taktischen Befehlen für die Durchführung erließ das General¬ 
kommando am 2.März noch besondere „Hinweise für die Füh¬ 
rung der Operationen". Nach diesen war ein Vormarsch mit 
großen geschlossenen Truppenkörpern bei den Unterkunsts- und Wegever¬ 
hältnissen des Landes ausgeschlossen. Statt dessen empfahl das General¬ 
kommando die Bildung kleiner kampfkräftiger Abteilungen von zwei bis 
drei Infanterie-Kompanien, einer Maschinengewehr-Kompanie, einem 
Artillerie-Zug, einer Minenwerfer-Abteilung und einem Pionier-Kommando. 
Die Truppen sollten auf Pferden, Wagen, Schlitten und mit der Eisenbahn 
möglichst schnell und überraschend vorgehen, sich gegenseitig unterstützen 
und vornehmlich gegen die Flanken standhaltender Feindgruppen wirken, 
die in dieser Beziehung besonders empfindlich seien. Auf den einzelnen 
Straßen wurde tiefe Staffelung als unerläßlich bezeichnet, um Bedrohungen 
der rückwärtigen Verbindungen durch örtliche Banden oder durch Ab¬ 
teilungen zu verhindern, die in die Wälder ausgewichen waren. Die Ab¬ 
schnitte wurden angewiesen, nötigenfalls selbständig zu handeln, wenn die 
Nachrichtenverbindungen versagten. Hierbei sollte gegenseitig Rücksicht 
genommen und ein zu weites Vorprellen einzelner Kolonnen und damit 
mögliche Rückschläge vermieden werden. 
Zur Aufrechterhaltung der Verbindung mit dem notgedrungen in Libau 
bleibenden Generalkommando sollten die Abschnitte mindestens eine Draht¬ 
leitung dorthin in Betrieb halten. Außerdem waren die Funkenstationen 
planmäßig auszunutzen, bei entsprechender Wetterlage auch Flieger zum 
Verbindungsdienst heranzuziehen. Diese waren auch für die Beschießung 
2. März.
	        
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