Volltext: Der Feldzug im Baltikum bis zur zweiten Einnahme von Riga

Die Durchführung des Grenzschutzes 
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11. Januar. Die Frauenburger Besatzung wird nach Goldingen heran¬ 
gezogen, da die ersten schon bestehenden Teile der Baltischen Landeswehr, 
von Riga und Mitau kommend, Frauenburg besetzen. Die Postierung 
Wormen kommt ebenfalls nach Goldingen. Vor unserer Front sind keine 
deutschen Truppen mehr... Wir machen fortgefetzt Streifzüge, um die Ruhe 
aufrechtzuerhalten. Täglich Schießereien mit einheimischen Bolschewisten, 
die immer aufsässiger werden, je näher die russischen Bolschewisten heran¬ 
kommen. 
15./16. Januar. Vorstoß über Zabeln nach Kandau bis nach dem 
Angernsee. Erschießung der bolschewistischen Führer und Erbeutuug zahl¬ 
reichen Agitationsmaterials in Kandau. Daselbst waren Probst Bernewitz 
und Buchhändler Stein von Bolschewisten erschossen, sein Bruder schwer 
verwundet worden. Andere eingesperrte Deutsche wurden befreit. 
„In der ersten Hälfte Januar kommen zahlreiche baltische Flüchtlinge nach 
Goldingen und werden unter militärischem Schutz mit ihren Habselig¬ 
keiten nach Libau geschickt." 
Bis zum Eintreffen des Generalkommandos vollzog sich indessen bei der 
Eisernen Division, der zunächst wichtigsten Truppe, ein bemerkenswerter 
Wandel. Sie gewann nicht nur durch Eintreffen der Abteilungen Heiberg, 
Liebermann und Borcke und dreier Halbbatterien eine beachtliche Stärke, 
sondern hatte auch bereits au der Windau ihre Feuerprobe bestanden. Der 
Chef des Stabes hatte bei seinem ersten Besuch den Eindruck, daß Führung 
und Truppe der Eisernen Division den weiteren Ereignissen zuversichtlich 
entgegensahen. 
Grundsätze für die Durchführung des Grenzschutzes. 
Das Oberkommando Nord hatte inzwischen am 1. Februar die Heran¬ 
führung der 1. Garde-Referve-Division in die Gegend von Libau besohlen 
und am 2.Februar „Grundsätze für die Durchführung des 
Grenzschutzes im Bereich des Oberkommandos Nord" 
erlaffen. Nach diesen sollte der Schutz Ostpreußens in der vorderen Siche¬ 
rungslinie der an ihm beteiligten Generalkommandos Landwehrkorps, 
Zusammengesetztes Reservekorps, Generalkommando z.b.V.52*) und VI.Re¬ 
servekorps — erfolgen. Durch deren Behauptung sollte die bolschewistische 
Gefahr möglichst weit von der Reichsgrenze ferngehalten werden. Das 
VI. Ref ervekorps hatte diese Aufgabe in der jetzt innegehaltenen 
Linie zu lösen und dabei mit den finnischen und estnischen Kräften zu dem
	        
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