Volltext: Der Feldzug im Baltikum bis zur zweiten Einnahme von Riga

Dank der Führer 
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Da nennt das Kriegstagebuch der Landeswehr die baltische 
Flieger-Abteilung, die unter ihrem Führer, Hauptmann Alt, mit 
ihren fünf Flugzeugen 35mal gegen den Feind aufgestiegen war und durch 
Aufklärung, Bombenwürfe, Maschinengewehrfeuer und Nachrichtenüber¬ 
mittlung das Menschenmögliche zu dem Erfolg des Tages bei¬ 
getragen hatte. 
Da war das B a t a i l l o n M a l m e d e, das in schwerem Kampf als 
Nachhut der Landeswehr alle die starken feindlichen Kolonnen abgewehrt 
hatte, die hinter der Abteilung gleicher nach Riga zu gelangen suchten. 
Da ist auch die Kolonne Ballod zu nennen, bei ihr das deutsche 
Bataillon Eulenburg, die, von Dstlne nach Norden abbiegend, ihrem Auftrag 
entsprechend, die aus der Gegend von Schlok abziehenden Bolschewisten 
bei Bilderlingshof zu schwerem Kampf gestellt hatte und noch am Abend 
des 22. befehlsgemäß in Riga eintraf. 
Endlich dürfen aber auch die Besatzung vonSchlok und die mit 
Geschützen unb Maschinengewehren ausgestattete und behelfsmäßig gesicherte 
Aa-Flottille nicht vergessen werden. Die schwachen bei Schlok zurück¬ 
gelassenen Kräfte hatten noch ant 22. mittags russische Angriffe abzuweisen 
gehabt und waren dann im Verein mit der Aa-Flottille in der Richtung 
auf Dünamünde vorgegangen. 
Die Aa-Flottille unter ihrem tapferen Führer, dem russischen 
Leutnant z. S. von Duvsing, war nach ihrem Auslaufen schon bei Kloster 
Kisch auf Widerstand gestoßen. Dieser wiederholte sich bei Schlok und Bilder¬ 
lingshof. Einer der Schiffsführer siel. Trotzdem erreichte die Flottille noch 
am 22. Mai Bolderaa und am 23. die Düna-Brücken. 
Die Beute in Riga war gewaltig. Über 60 Dampfer, zahlreiches rollendes 
Material deutscher und russischer Spur, große Mengen von Lebensmitteln, 
Waffen, Munition und Ausrüstung fielen der Landeswehr in die Hände. 
Der schönste Lohn aber war die Befreiung des alten deutschen Riga aus 
den Klauen des Bolschewismus, ein Verdienst, das dadurch nicht verkleinert 
wird, daß die Stadt schon nach wenigen Wochen noch einmal den Besitzer 
wechselte. 
Der Kommandierende General sprach der Landeswehr und den ihr zu¬ 
geteilten Truppen in einem herzlichen Telegramm seine besondere An¬ 
erkennung aus. Sein Lob gipfelte in der Feststellung, daß die Landeswehr 
sich mit der Einnahme Rigas ein unvergängliches Denkmal gesetzt habe. 
Mit Trauer gedachte er des Führers des Stoßtrupps, dem es vergönnt war, 
als erster an der Spitze seiner Leute in das befreite Riga einzudringen. 
Auch Major gleicher dankte den Soldaten der Landeswehr in bewegten
	        
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