Volltext: Der Feldzug im Baltikum bis zur zweiten Einnahme von Riga

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Märzoffensiv« in Kurland 
lich aus Kopflosigkeit erfolgt war. Nur wenige Bolschewisten waren vor¬ 
übergehend in Tuckum gewesen. Die deutsche Bevölkerung war unbelästigt 
geblieben. Um eine Wiederholung derartiger Überraschungen unmöglich zu 
machen, blieben die Abteilungen Lieven und Ballod an der Aa bei Wol- 
gund und Kalnzem. Das Bataillon Malmede mit einer Letten-Kompanie 
und einer Batterie hatte die Enge von Schlock zu sperren. 
26.,mörz. Dies führte am 26. März zu einem heftigen Kampf um Schlock, der nach 
drei Stunden mit der Einnahme des Ortes endigte. Die übrigen Teile der 
Landeswehr gingen sofort an die gründliche Säuberung des rückwärtigen 
Geländes, insbesondere der Gegend südwestlich von Tuckum. 
Damit war die Operation des VI. Reservekorps in allen Teilen siegreich 
durchgeführt und eine wesentlich kürzere und haltbarere Linie erreicht. War 
erst das Eis auf den Flußläufen verschwunden, so befanden sich alle Vorteile 
auf deutscher Seite. Man konnte darauf rechnen, auch mit den schwachen zur 
Verfügung stehenden Kräften die Aa-Linie und die vorgeschobenen Brücken¬ 
köpfe zu halten. 
In richtiger Erkenntnis dieser Verhältnisse versuchten die Russen denn 
auch, die Deutschen mit Hilfe von herangeführten Verstärkungen noch vor 
dem Eisgang zurückzudrücken. Sämtliche Angriffe, die sie in den letzten 
Tagen des März gegen Grafental, Stalgen, Garoffen führten, wurden ab¬ 
gewiesen. Unter besonders schweren Verlusten brach ein Angriff zusammen, 
den starke Kräfte am 28. März bei Schlock gegen die Abteilung Malmede 
unternahmen. 
Eine Wiederholung war im Hinblick auf das bevorstehende Aufhören 
des Frostes nicht zu erwarten. Nur an dem Brückenkopf nördlich von Mitan 
ging der Kampf mit Unterbrechungen noch bis in den April hinein weiter. 
Die Tätigkeit der Flieger. 
Während des ganzen Vormarsches hatten die Flieger, vor allem das Ge¬ 
schwader Sachsenberg, eine rege Tätigkeit entfaltet. Zwar hatte der Flug¬ 
betrieb unter mancherlei Schwierigkeiten zu leiden, die teils mit dem Klima, 
teils mit den Nachkriegsverhältnissen zusammenhingen. Schnee, Regen, 
tiefliegende Wolken behinderten die Arbeit. Die Befehls- und Nachrichten¬ 
übermittlung litt unter Materialmangel. Die Fernsprechleitungen waren 
dauernd überlastet. Die vorhandenen Funkenstationen reichten nicht aus. 
Es fehlte vor allem eine große, weitreichende Station. Trotzdem wurde 
bas mögliche geleistet.
	        
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