Volltext: Historische und topographische Darstellung von Korneuburg und Stockerau und ihren Umgebungen, oder das Decanat am Michaelsberge [9,2] ([9] = Abth. 2 ; Bd. 2 ; / 1829)

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lein viel zu klein wäre, um einen eigenen Pfarrer hier zu 
erhalten, und erst eine Pfarrwohnung gebaut werden müßte, 
vom Consistorio die Bestätigung erhielt. — 
Nach des Grafen Tode änderten sich aber die Verhältnisse 
gewaltig, und Merkersdorf wurde wieder dem Pfarr-Vica- 
rius zu Mais bi er bäum anvertraut. Im Jahre 17 *4 
wollte aber des Verstorbenen Bruder, Graf Rudolph von 
Sinzendorf, die hiesige Pfarre abermahls von einem Schloß- 
Caplane zu Ernstbrunn versehen lassen. Doch das Consi- 
storium schlug seine Bitte ab; und Gerardus Mutzer, Pfarrer 
zu Maisbierbaum, versah, wie vorher, auch Merkersdorf, 
a festo St. Georgii 1714 üsque ad idem festum 1716; 
wofür ihm aber vom Grafen das jährliche Deputat verweigert 
wurde ,* welches damahls in 60 fl. Geld — 10 Eimer Wein — 
*5 Metzen Gerreide — i5 Metzen Haber — und 3 Klafter 
Hotz bestand. 
Zn feinern Schreiben an das Consistorium meldet Nun 
der Graf, daß er schon Vieles für Merkersdorf gethan habe, 
indem er das Deputat reiche, und das Onus, trage; daß et 
die allda durch Feuer ruinirte Kirche, und die zerschmolzenen 
Glocken wiederum in guten Stand gesetzt habe. Hub überdieß 
noch dett Pfarrhof zu Merkersdorf erbauen, und binnen kur 
zer Zeit in bewohnbaren Stand bringen wolle , wenn ihm an 
ders das Consistorium während der Zeit der Erbauung gestat 
ten würde, die hiesige Pfarre durch einen approbirten Priester, 
von feinem Schlosse Ernstbrunn aus, administriren zu lassen. — 
Dieser billigen Bitte zu widerstehen warNiemaud vermögend; 
Merkersdorf kam also jetzt zu Ernstbrunn, bis im Jahre »7»b 
hier alles vollendet war. — Die gegenwärtige Kirche, die 
Gott zu Ehren des heit.Apostels Jacobus Naj. geweihet 
ist- wurde erst im Jahre »764 theils aus eigenem Vermögen, 
theils mit Schulden gebauet. 
Unter den Seelsorgern, die ihren Unterhalt größten 
Theils aus den Deputaten der Herrschaft Ernstbrunn beziehen, 
nennen wir hier den würdigen Pfarrer Herrn Joseph Wie 
bauer, der nicht nur ein Capital von 6000 Gulden zur bes 
seren Unterstützung seiner Nachfolger stiftete, sondern auch 
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