Volltext: Historische und topographische Darstellung von Korneuburg und Stockerau und ihren Umgebungen, oder das Decanat am Michaelsberge [9,2] ([9] = Abth. 2 ; Bd. 2 ; / 1829)

842 
des, erbaute diese edle, andächtige Gräfinn im I. ,7,4 eine 
eigene Capelle zu Ehren der seligsten Jungfrau v 0 n L 0- 
retto, und stiftete dazu einen eigenen Beneficiaten, 
deren Reihe Hr. Franz Joseph von Schambach, wel 
cher gleich dem Hrn. Pfarrer von Kagran, zu dem Jedlesee 
damahls eingepfarrt war, das geistliche Wohl der Einwohner 
besorgen, und die heilige Messe, die sonst in der Privat-Ca- 
pelle des Schlosses gelesen wurde, alldort celebriren sollte. 
Dieser erhielt seine unentgeldliche Wohnung in einem nächst 
der Loretto-Capelle neu erbauten Hause, das von dem jewei 
ligen Herrschafts-Besitzer jederzeit im guten Baustande ge 
halten wird, worin jedoch zu ebener Erde sich auch die Amts- 
Kanzley, und des Verwalters Wohnung befinden. Um die Lo 
retto-Capelle herum befanden sich in früheren Zeiten noch 
vier andere Capellen, die zu Ehren des heil. Nico 
laus — der heil, drey Könige — des heil. Johann von Ne 
pomuk — und des heit. Sebastian errichtet, auch sämmtlich 
mit vollständigen Altären und Stiftungen versehen waren, auf 
welchen zu bestimmten Zeiten das heil. Meßopfer vollbracht 
wurde. —- Hohe, uralte Bäume warfen ihre Schatten über 
sie, und ein zierliches Gitter umschloß das Ganze, dessen stille 
Feyer die Herzen der Bethenden zur inbrünstigeren Andacht 
entflammte. — Unter dem Gutsbesitzer Freyherrn von Stork 
wurden diese vier Capellen aufgehoben, und von den Bau- 
Materialien das Schiff an die Haupt-Capelle Maria von Lo 
retto angebauet, wodurch dann eine Kirche entstand, in wel 
cher »über »000 Personen ihrer Andacht obliegen können. 
— An der Vorderseite der Kirche zeigt sich die Jahrzahl 1712 
in erhabener Arbeit; an der Rückseite des Schiffes befindet sich 
die Zahl 1779. — 
Da sich nun dieser frommen Stiftung bald mehrere Wohl 
thäter anschlossen, wiez. B. die folgenden Gutsbesitzer, von 
Thalheim und Dickweiler, so betrug baldigst die ganze 
Stiftungs-Summa i5jooo Gulden, von deren sämmtlichen 
Interessen dem Beneficiaten 419 Gulden, und der Kirche 
\c)5 Gulden zufallen sollten. 
Damit der Stifttrinn wohlthätiges Beginnen aber desto
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.