Volltext: Historische und topographische Darstellung von Korneuburg und Stockerau und ihren Umgebungen, oder das Decanat am Michaelsberge [9,2] ([9] = Abth. 2 ; Bd. 2 ; / 1829)

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als der Bau eines eigenen Pfarrhofes beabsichtiget wurde/ 
trat der damahlige Gutsbesitzer/ Philipp Edler von Ma 
tt a g e t t a, dasselbe an Se. Majestät K a i se r I o se p h II. 
ab; und dieser erhob Würnitz zu einer landesfürstlich en 
Localie, setzte Herrn Gregor Werner, Can. Reg. aus 
dem aufgehobenen Stifte St. Andre an der Trafen als ersten 
Local-Capellan, erkaufte von der Herrschaft anderthalb Joch 
Dominical-Aecker um 60 Gulden/ und erbaute darauf in den 
Jahren 1786 und 1766 recht nahe bey der Kirche den noch be 
stehenden Pfarrhof, wozu er einen bedeutenden Theil des 
übrigen Ackers als Garten einplankte. Das Patronat kam 
dann an den R e l i g i 0 n s f 0 n d. 
So war die Pfarre nun abermahls errichtet/ und die kleine 
Kirche, unabhängig von Großrußbach, wieder ganz der eige 
nen Seelsorge geweiht. — Die Bauart derselben rst weder go 
thisch, noch modern, und gehört in das mittlere Zeitalter, wo 
die Baukunst der Alten schon wieder verschwunden schien, und 
das Moderne und Geschmackvolle des jetzigen Zeitalters noch 
in der Wiege lag, Im Jahre 1767 wurde das Kirchlein durch 
eine Seiten-Capelle erweitert, und im Jahre 1801 um 
dritthalb Klafter verlängert. In den Jahren 1816 und 1817 
wurden Kirche und Pfarrhof ausgebessert. 
Als Filialen gehören zu dieser Localie, erstlich das 
Dorf Mollmannsdorf, eine halbe Stunde südlich von 
Würnitz, zur Herrschaft Würnitz gehörig, welches ehemahls 
in die Pfarre Harmannsdorf eingetheilt war, späterhin 
jedoch der neuen Localie Würnitz einverleibt wurde. Dieses 
Dorf zählt 44Häuser und *46 Seelen, die allda eine kleine 
nicht benedicirte Beth-Capelle mit einem Glöcklein besitzen. 
Das zweyte Filialort ist Lerche nau, ein auf obrigkeit 
lichen Grundstücken neu erbautes Dörfchen, von 21 Häusern 
und 70 Seelen / eine Viertelstunde westlich von Würnitz, 
welches von den Herren von Managetta im letzten 
Jahrzehente des vorigen Jahrhunderts angelegt, und erst von 
dem jetzigen Herrn Herrschafts-Eigenthümer, Franz Ritter 
von Heintl, im Jahre 1814 in den ständischen Kataster einge 
legt worden ist.
	        
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