Volltext: Die politischen Kämpfe um den Frieden (1916 - 1918) und das Deutschtum

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Jur Einführung 
Osten einen Pestkordon gegen den Bolschewismus zu ziehen. Für meine 
Skizze des Friedens von Brest-Litowsk ist 1925 diese Mission bereits der 
Hintergrund gewesen. Wie jener Pestkordon dann doch schon vor der 
November-Revolution durchbrochen wurde, wird aus dem Gedächtnis 
unseres Volkes hoffentlich nie entschwinden. In dem Ergreifen der 1918 
fallengelassenen Mission liegt die Erklärung des scheinbar unfaßbaren 
Wunders der deutschen Wiederauferstehung. Ermöglicht hat sie erst die 
klare Einsicht unseres Führers, daß die Gefahr des Bolschewismus in 
Deutschland radikal nur noch durch die Entfernung der jüdischen Wurzel 
des Marxismus beschworen werden konnte. Ob sich diese in der Schule 
unerhörter nationaler Leiden erworbene Einsicht jemals die ganze Welt 
erobern wird, mag dahingestellt bleiben. Unbestreitbar ist die Tatsache, daß 
das universalhistorische Leitmotiv heute die Auseinandersetzung aller Völker 
mit dem Marxismus ist. Wie im vierzehnten Jahrhundert der schwarze Tod 
Asien mit Europa und wie an der Schwelle des Zeitalters der Reformation 
die Syphilis die neue mit der alten Welt verbunden hat, durchzieht seit 
dem kommunistischen Manifest von Karl Marx die marxistische Seuche 
alle Erdteile. In diesem Zusammenhang will auch der Weltkrieg heute 
betrachtet werden. 
Daraus ergibt sich, wenn ich nicht irre, für die Erforschung der politischen 
Geschichte des Weltkrieges die Möglichkeit einer intemationalen Arbeits¬ 
gemeinschaft. Wer die Dynamik des Weltgeschehens immer vor Augen hat, 
wird, wenn er nicht selbst von der marxistischen Seuche angesteckt ist, heute 
leidenschaftsloser an Ereignisse herantreten, die zu den Kämpfen der Gegen¬ 
wart geführt haben. 1925 hat auch uns Deutschen das Thema „Du paix 
manquee" zu schaffen gemacht. 19)7 hat das Nachtrauem für alle Welt- 
bejaher seinen Sinn verloren. Die hygienische Tendenz der Weltentwicklung 
lichtet allmählich das Chaos der durcheinander wogenden imperialistischen, 
staatlichen und überstaatlichen Machttendenzen der Vergangenheit und 
drängt dadurch mehr und mehr das Persönliche zurück, das fortwuchemde 
Erbitterungen zu erzeugen pflegt. 
Nichtsdestoweniger dürfen die nachfolgenden Studien den Versuch von 
1925 als Grundriß benutzen. Die Vorgeschichte des Weltkrieges liegt schon 
seit einer Reihe von Jahren in einem gläsemen Sarg, so daß mit dem 
Diktat von Versailles und seinem Schuldparagraphen auch die Kriegs¬ 
schuldfrage endgültig erledigt ist und nur die Frage der nationalen Ver¬ 
antwortlichkeiten die Historiker jeder Nation noch weiterhin beschäftigen 
wird. Von der politischen Geschichte des Weltkrieges läßt sich dasselbe
	        
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