Volltext: Robinson der Ober-Oesterreicher

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allein er hieß uns gutes Muthes zu sein, Gott werde ihn be- 
wahren; er sei ein guter Schwimmer, und werde wissen, der 
Gefahr auszuweichen. Wir verloren ihn endlich aus den Au- 
gen. Unterdessen erzählte ich Fatime alles, was bis zu ihrem 
Erwachen vorgegangen war. Sie weinte bittere Thränen 
über den Tod so vieler Menschen, und bedauerte vorzüglich 
den gutherzigen Van der Winden, der uns mit so vieler Liebe 
und Freundschaft in das unglückliche Schiff aufgenommen, un¬ 
ser Leben dadurch gerettet, und nun endlich selbst das seinige 
verloren habe. In solchen Betrachtungen brachten wir die 
Zeit hin, als ich mich nnsers Proviants erinnerte, und in die 
Kammer Fatimes eilte, da mich hungerte. Die Thüre war 
zugeschlossen, ob es von der Erschütterung des Schiffes, oder 
von uns selbst geschehen, weiß ich nicht, genug sie war ver-- 
schlössen. Das erste, was ich fand, war mein lieber Azur, der 
mir entgegen sprang, an den ich aber auch noch nicht gedacht 
hatte, ich blickte nun überall herum, und fand Fatimes gol- 
dene Sackuhr in einem Winkel anf dem Boden liegen, und 
andere Kleinigkeiten, die sie von ungefähr oben bedürftig sein 
konnte, dieß alles nebst einem Packe von unterschiedlichen Le- 
bensmitteln und dem Flaschenkeller nahm ich in einem Trag- 
korbe, und kletterte zurück. Azur blieb nun nicht von mir, und 
that seiner Frau schön, sobald er sie erblickte. Fatime mußte nun 
essen und trinken, um Kräfte zu bekommen, da sie schon einige 
Tage nichts Warmes genossen hatte. Ich trank eben, und 
war mit meinen Gedanken bei Hamburgern, als ich meinen 
Namen rufen hörte; mit Freuden gab ich Antwort, da ich die 
Stimme uufers Freundes erkannte, und wir erblickten ihn end- 
lich um die nämliche Gegend zurückschwimmen, wo er seinen 
Weg hingenommen hatte. 
Sobald er aus das Schiff geklettert war, sagte er ganz 
freudig: Kinder, danket Gott! denn er hat sich unser erbarmt, 
und uns ein gelobtes Land vorbereitet, wo wir wenigstens 
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