Bataillons. Die übrigen Verschwörer seien Offiziere und
Unteroffiziere der Kompanie Pivko, über zwanzig Leute,
durchwegs Tschechen. Und er, der Koch, habe den Auf¬
trag erhalten, dem Bataillonskommandanten Major La-
com Gift ins Essen zu schütten. Diesen Auftrag habe
ihm einer der Verschwörer, der aus dem gleichen Dorf
stamme wie er, gegeben, habe ihn dazu überreden wol¬
len und ihm reiche Belohnung in Aussicht gestellt. Zwei
Tage habe er das Geheimnis mit sich herumgetragen, in
der letzten Nacht aber sei er, von Gewissensbissen ge¬
peinigt, einfach weggelaufen, um die Sache dem Divi¬
sionär zu melden . . . Alles das beschwöre er bei der
heiligen Mutter Gottes als wahr und richtig . . .
2.
Major Eduard Lacom, erst vor wenigen Tagen zum
interimistischen Kommandanten des Bosniakenbatail-
lons V/bh 1 ernannt, sitzt in seinem Unterstand, der
in einen flachen Hügel etwa 600 Schritte hinter der
Talstellung am Masobach bei Carzano eingebaut ist.
So kurz bisher seine Kommandoführung bei den Bos-
niaken währt, so merkwürdig sind seine Erlebnisse.
Dieser Oberleutnant Pivko zum Beispiel ist ein son¬
derbarer Mensch. Gleich bei seinem ersten Dienstbesuch
machte er dem Major die Eröffnung, daß in der Kirche
von Scurelle, die zwischen den Stellungen liegt, ein herr¬
liches Altarbild zu sehen sei. Wenn sich Lacom dafür
interessiere, sei er gerne bereit, ihn dorthin zu beglei¬
ten. Und dann sind sie richtig beide am hellichten T^g
hinausgewandert, ohne von den Italienern belästigt zu
werden. Unterwegs meinte Pivko, es lägen zwar Tret¬
minen in der Kirche, aber das mache nichts. Dann, als
sie in der Kirche standen, suchte er den Major zu über¬
reden, doch näher an den Altar heranzugehen und sich
das Bild genau zu besehen — eine Zumutung, die Lacom
in einem plötzlich aufwallenden Verdacht von sich wies.
Und dann kamen sie wieder unbehelligt zurück.
Allerdings schien die Gegend in der nächsten Zeit wie
verhext zu sein: Wann immer Major Lacom seinen
Unterstand verließ, polterte drüben ein Abschuß, heulte
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