Wier steht ein Bataillon des niederösterreichlschcn
Sxhützenregrmenfes Nr. 21 in verzweifelter Abwehr. Ihre
Gegner, "Bersaglieri, klammern sich auf dem Stellhang
fest, klimmen immer wieder allen Verlusten zum Trotz
die schwachbewachsenen, mit Geröll durchsetzten Lehnen
hinan, um nach zweitägigem Ringen doch weichen zu
müssen.
Einen Tag lang herrscht nun hier die Ruhe der Er¬
schöpfung. Dann folgt neuerliches Trommelfeuer, reißt
die schwachen Drahtverhaue weg, zertrümmert Unter¬
stände und Deckungen. Das'Schützenbataillon kann nicht
abgelöst werden. Am 20. August kommt der Haupfsturm:
Vier Stunden lang branden die Wellen der Bersaglieri
gegen den VrZiö am werden mit Gewehr und Hand¬
granate und schließlich mit Kolben und Messer zum
Scheitern gebracht. Die Verluste der Italiener sind ge¬
waltig, denn vom benachbarten Lipnik her feuern die
Kärntner vorn Gebirgsschützenregimenf Nr. 1 zielsicher
in ihre Reihen, verfolgen die Weichenden mit einem
wahren Geschoßhagel.
Ebenso heftig tobt der Kampf im Fllfscher Becken
und um den zerrissenen TFelsgipfel des 2208 Meter hohen
Rombon. Hier befindet sich der Verteidiger in der
schwierigen Lage, nicht einen Schritt weichen zu dürfen,
ohne einen der wichtigsten Punkte am oberen Isonzo
unwiederbringlich und unersetzlich zu verlieren. Als nach
erfolgreicher Abwehr der ersten Vorstöße — den Rom¬
bon halten nur zwei Kompanien, von einer auf dem
Gipfel eingebauten Gebirgskanone unterstützt — Be¬
wegungen beim Feind neue Angriffe befürchten lassen,
wird hier ein Bataillon des eben aus Rußland eintreffen¬
den Gebirgsschützenregimenfs Nr. 2 eingesetzt. Den
Alpini gelingt es, für kurze Stunden in die Gipfelstel¬
lung einzudringen. Ein Gegenstoß wirft sie wieder hin¬
aus. Damit ist auch hier die Lage dauernd entschieden,
obgleich General Giardina den Befehl gegeben hat, den
Rombon unter allen Umständen und um jeden Preis
zu nehmen. Zwei Jahre lang bleibt der mächtige Gipfel
in der Hand der Oesterreicher, um dann im Oktober
1917 -beim Durchbruch von Flitsch eine entscheidende
Rolle zu spielen.
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