Volltext: I R 14

9Jiit verhaltenem Grimme hatte der Gegner die Zerstörnng seiner vorgeschobenen 
Stellung angesehen, legte von jetzt ab täglich das stärkste Feuer auf den Raum des Baons, 
das oftmals bis zu einem Feuerwirbel anschwoll. In der Nacht zum 14. September wurde 
das Baon herausgezogen, um als Brigadereserve die früher erwähnten Dolinen zu beziehen. 
Dort kaum angekommen, wurde es alarmiert. 
Die 8. Jsonzoschlacht hatte begonnen. 
Vom frühen Tagesgrauen an trommelte es auf die eigenen Linien, die dahinterliegen-. 
den Räume und ein ohrenbetäubendes Donnern erfüllte die Lust. 
,,Baon besetzt sofort die zweite Linie und sammelt, was von vorn nach rückwärts 
kommt", kam es durch den tosenden Kampfeslärm durch Ordonnanzen, da sämtliche Telephon¬ 
drähte schon längst in dem furchtbaren Feuer zerstört waren. Die Bewegung, welche durch die 
Besetzung der zweiten Linie erfolgte, blieb dem Gegner nicht ver¬ 
borgen. Schon sauste es über die Köpfe, hämmerte in die Reihen, 
Granaten warfen Eisen und Steine im weiten Kreise umher, Schrap¬ 
nells krepierten mit fast unglaublicher Präzision, von der ersten Linie 
aber kroch eine schwere Rauchwolke der Tausende von Minen heran, 
die ohne Unterlaß die Stellung, auf deren Ausbau das Baon so stolz 
gewesen, einebneten. 
Um 3 Uhr nachmittags erhielt die 10. Kompagnie den Be¬ 
fehl zur Vorrückung auf der Straße bis zum Baonskommando des 
Feldjägerbaons 9, dem sie sich zu unterstellen hatte. Sie wurde in 
der Nacht links der Straße zur Auffüllung der geschwächten Jäger¬ 
kompagnien eingesetzt und hat dort wackerjjausgehalten. 
Um 9 Uhr abends trafen beim Baon weitere Befehle ein. 
,,Die 9. Kompagnie rückt sofort an der Straße zum Feldjägerbaon 9 
vor, die 11. und 12. Kompagnie marschieren zum Standorte Baons¬ 
kommando 1, Infanterieregiment 47, und haben den Gegner aus den Abschnitten (Biene 5—8), 
in denen derselbe Fuß gefaßt, hinauszuwerfen." 
Der dröhnende Sturm des Kampfes rollte über die tote Erde, gepaart mit einem 
Wolkenbruche, durch den die Kompagnien vorwärts strebten. Das ungeheuer gesteigerte Sperr¬ 
feuer lichtete ihre Reihen beträchtlich,, die wütende Windsbraut peitschte den Regen ins Gesicht und 
erschwerte die Vorrückung bis zur Erschöpfung. Hart rangen die Kompagnien mit den Natur¬ 
elementen in der stockfinsteren Nacht. Gegen Mitternacht kam das Halbbaon an die Stellungen 
heran und konnte zum Angriffe schreiten. Hier war die Situation folgende: Das gewaltige Feuer 
hatte die Gräben vernichtet und den größten Teil der Besatzung des Infanterieregiments 47 er¬ 
schlagen. Den italienischen Garderegimentern 1 und 2 war deren Besetzung sodann gelungen. 
Der Rest des I. Baons des Infanterieregiments 47, gegen 60 Mann, hatte die Einbruch¬ 
stelle mit Sandsäcken abgeriegelt und kurz dahinter im Schutze von Steinmauern eine zweite 
Linie bezogen. 
Der Vorstoß des 3. Halbbaons des Jnfanteriereginrents 14 kam im starken Maschinen¬ 
gewehr- und Mitrailleusenfeuer zum Stillstände. Es verlängerte daher die Schützenlinie der 
Siebenundvierziger, stellte nach links den Kontakt mit der 9. Kompagnie her, die inzwischen 
gleichfalls eine Rückhaltstellung bezogen hatte, und erwartete in dieser Lage den Feind, der 
unablässig seine Geschütze und Minen spielen ließ. Es war eine Hölle, in die das brave Baon 
hier geraten war. 
Am 15. September mittags war noch keine Angriffslust beim Gegner bemerkbar. Sein 
Gewinn am Vortage bestand in einer Strecke von beiläufig 1000 Schritten Ausdehnung, über 
die er sich nicht hinauswagte. Seine Absicht lag in der Zermürbn»g und artilleristischen Ver¬ 
nichtung des ihm hier begegnenden starken Widerstandes. So war es schon später Nachmittag, 
Lt. Franz Gehendorfer. 
Erwarb in den Pasubiokämpfen die 
Goldene Tapferkeitsmedaille. 
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