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westlich Arsiero bis zum beendeten Abmarsche des Regiments hielt, den steinigen Weg aufwärts 
klomm. Kurz nachher erzitterte die Erde unter starken Erschütterungen und schwere weiße 
Wolken lagen auf den vielen Stellen der Straße, wo umfangreiche Sprengungen eine Ver¬ 
folgung aufhalten sollten. 
Das 10. 14er-Baon im Verein mit dem braven Salzburger Schwesterregimente hatte 
in der Zwischenzeit bereits die neue Verteidigungslinie besetzt und deckte so die weiteren Be¬ 
wegungen der Hessen, denen zu folgen die Italiener sich gründlich überlegten, wie wir ja 
gesehen haben. Auch als sie erfuhren, daß die so zahlreiche Munition an leere Gräben ver¬ 
schwendet wurde, fühlten sie nur mit schwachen Patrouillen vor. Da lag aber das brave 
Hessenregiment längst schon in Volle und Vallo am Tonezzaplateau und Oberösterreichs Söhne 
schimpften weidlich in ihrem heimatlichen Dialekte auf den ganzen Rückzug, der so gar nicht 
nach ihrem Sinne stand. In dieser Raststellnng aber konnte man schon leben. Die Verpflegung 
war gut und Arbeit hätte es auch genügend gegeben, um die neugedachte Hauptwiderstands¬ 
linie über die Südhänge des Campomolons und der 
Tonezzaspitzen einzurichten, deren Fertigstellung nach Mög¬ 
lichkeit zu beschleunigen war, aber das Regiment baute 
umsonst daran und kurz nachher ist die Arbeit Gott sei 
Dank ganz eingestellt worden, da die ursprünglich provi¬ 
sorische Anlage um den Cimone Widerstandsfähigkeit 
genug zeigte, so daß die unglückliche, nach der Buren¬ 
taktik trassierte neue Stellung nicht besetzt werden mußte. 
Am 20. Juni rückte Major Sauer vom Spitale ein und 
übernahm das 2. Baon. Hptm. Erwin Hingler trat an 
Stelle des krank abgehenden Regimentsadjutanten Oblt. 
v. Skala. 
Die Dunkelheit der Nacht benützend, zog das Regi¬ 
ment, mit Ausnahme des Baons Sauer (2), welches noch 
einige Tage in der Vallestellung verblieb und dann eine 
selbständige herrliche, fast sechswöchige Erholung in San 
Sebastian genoß, am 29. Juni wieder über den Passo 
della Vena, Mga. Fiorentini, wo durch die Aufteilung 
des 20. Marschbaons die Kompagnien auf einen durch¬ 
schnittlichen Stand von 140 Mann gebracht wurden, nach dem Raume von Folgaria, um nach 
einer Tagesrast nach Volano, nördlich Rovereto als Reserve des 2l. Korps, zu gelangen. Das 
4. Baon wurde detachiert und marschierte nach Piazza im Terragnolotäle am Fuße des Mte. Santo. 
Aber auch das kleine Volano mit seinen reichen Weingärten übte nicht allzulange Gastrecht. 
Schon sechs Tage später strebten die Kompagnien, in eine endlos lange Reihe gedehnt, den 
steilen Fußsteig gegen Serrada empor, dem Sitze des 8. Jnfanterietruppendivisionskommandos. 
wo auch sie durch längere Zeit die Ruhe des sommerlichen Hochlandes verkosten sollten. Hier 
traf auch das 4. Baon wieder beim Regimente ein. Es war am 2. Juni von Piazza auf 
beschwerlichem Wege über Mga. Bisorto in die Mulde südwestlich Höhe 1906, Pasubiomassiv, ° 
marschiert, dort bis 3. Juli verblieben und dann am 3. Juli nördlich Mte. Testo, mit der 
unsicheren Bestimmung, die Höhe 1894 anzugreifen, verschoben worden. Die Bewegung geschah 
im schweren feindlichen Feuer, doch litt das Baon nicht stark darunter. Die beabsichtigte Besetzung 
konnte unterbleiben und so wurde die Truppe am 5. Juli wieder talabwärts instradiert und 
zum Regimente einrückend gemacht. 
An seiner Stelle setzte sich nunmehr das 3. Baon, dessen Führung Major Karl Ziegler 
in Volano übernommen hatte, in Marsch auf Mga. di Coe, zunächst des zerschossenen Werkes 
Serrada, einem hübschen, terrassenförmig angelegten Barackenlager, wo es nächtigte und am 
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San Sebastian». 
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