Volltext: I R 14

Am 31. August 1914 wurde Hptm. v. Wittek — in dem heißen Gefechte bei Poturzhn, 
Wasilew in Russischpolen — durch einen Bauchschuß schwer verwundet, vom Stabsfeldw. Füchsl 
aus dem Feuer getragen und in das Feldspital nach Liski transportiert. Hier pflegte ihn der 
Einj.-Freiw. Mediziner Martin v. Görgei des In¬ 
fanterieregiments Nr. 14 in aufopfernder Weise. 
Als am 6. September 1914 das Feldspital in 
die Russenhände fiel, geriet der schwerverwundete Hptm. 
v. Wittek in große Aufregung und wollte unbedingt sein 
Lager verlassen mit den Worten: „Gebt mir meinen Säbel, 
ich rette meine Soldaten und mich!" Kraftlos sank er aber 
zurück und eine bald darauf eintretende Bauchfellentzün¬ 
dung machte dem Leben dieses heldenmütigen, hervor¬ 
ragend pflichteifrigen, braven Offiziers ein Ende. 
Am 8. September in den Morgenstunden gab 
Hptm. v. Wittek seinen Geist auf und wurde von den 
Russen im Garten des Schlosses von Liski mit militäri¬ 
schen Ehren, bei dem fernen Geschützdonner der Schlacht 
von Rawaruska, beerdigt. 
Nach seinem Tode wurde Hptm. v. Wittek für seine hervorragende Tapferkeit mit 
dem Militärverdienstkreuz 3. Klasse mit der Kriegsdekoration Allerhöchst ausgezeichnet. 
Mit. i. d. Nes. hsns Greinöckkr. 
Am 26. Juni 1918 ist er auf dem blutgetränkten Col del Rosfo gefallen. Mit ihm ist 
einer der Edelsten aus den Reihen des Hessenregiments gegangen, ein Mann und Mensch, der 
für des geliebten Vaterlandes Ruhm und Ehre seine ganze physische und moralische Kraft ein¬ 
setzte, bis ihn im Kampfe gegen den Erbfeind die tückische 
Kugel niederstreckte. 
Durch seine hervorragenden Charaktereigenschaften 
erwarb er sich die Hochachtung seiner Kameraden und 
Vorgesetzten. Mit wahrhaft kindlicher Liebe verehrten ihn 
seine Soldaten, mit denen er, als richtiger Führer und 
eingehender Kenner des oberösterreichischen Volkscharakters, 
Freude und Leid teilte. 
Als Sohn des deutschen Volkes war er sich der 
Soldatenpflichten voll bewußt und mit Begeisterung eilte 
er zu den Fahnen, als ihn das Vaterland rief. Opfer¬ 
bereit und tapfer, klug und verständig, lebensfroh und 
lustig war der gute Hans bis zu seinen letzten Stunden. 
In Freundeskreisen erfreute er sich ob seines gut¬ 
mütigen, treuen Wesens ganz außerordentlicher Beliebt¬ 
heit und großer Wertschätzung, und ebenso wie seine Lieben um ihren teuren Toten trauern, 
werden auch seine getreuen Kameraden und Freunde seiner stets gedenken. 
Mit ihm ist einer dahingegangen, der für Volk und Heimat sein Ganzes einsetzte. Der 
Dank seines Vaterlandes und des Hessenregiments ist ihm sicher. 
Frldkurst i. d. Nes. Jfranj tjofrf Mmmerlr. 
Knapp nach dem Durchbruch von Gorlice war es, als Feldkurat Hämmerle Seelsorger 
im Regiment wurde. Wußte er sich schon in der nun folgenden nordischen Offensive durch sein 
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