Den Anstrengungen des Feldkrieges Physisch nicht gewachsen, scheidet Baron Saar früh¬
zeitig aus den Reihen der Kampfer »nd findet von nun an ein lohnendes Feld der Betätigung
im Etappendienste, hauptsächlich bei höheren Kommanden in Russich-Polen, wo er bis zum
Zusammenbruche weilte.
Oberstleutnant Georg Oöhm.
Er verbrachte den größten Teil seiner Friedensdienstzeit, das Schicksal so vieler deutscher
Kameraden teilend, in Peripheriegarnisonen.
Als Hauptmann 1912 dem Linzer Hausregimente zugeteilt, kommandierte er zu Beginn
des Feldzuges die 14. Kompagnie, niit derselben die Einleitungskämpfe bei Oserdüw und Liski
Ende August 1914 mitmachend.
In diesen, durch rücksichtslosen Offensivgeist charakterisierten Kämpfen, wie durch ein
Wunder unverletzt geblieben, war er in den wechselvollen Ereignissen Kompagnie-, zumeist aber
Baonskommandant. So auch in den erbitterten und blutigen Gefechten am San im Oktober
des ersten Kriegsjahres.
Am 29. Oktober, während des heftigen bis zum Bajonettkampfe sich steigernden Gefechtes
bei Raelawice mehrfach und schwer verwundet, mit dem Revolver die drohende Gefangennahme
verhindernd und noch am Rücktransporte als Schwerverletzter vom Feinde überfallen, mußte er
die Front verlassen, zu welcher sein invalider Zustand eine Rückkehr unmöglich machte.
Major Georg Böhm, ein idealer Ofsizier und Kamerad, den Tausende von Offiziers¬
aspiranten, deren Ausbildung er als Kommandant der Reserveofsiziersschulen in Steyr und
Freistadt in den Jahren 1915 bis 1918 leitete, als Vater verehren, bewies auch im Kampfe,
niemals seine Braven verlassend, ausgezeichnete Charaktereigenschaften.
Persönlich tapfer bis zur Selbstaufopferung und lieber dem Tode als der Gefangen¬
schaft entgegensehend, war er einer der wenigen, die, trotz ihrer relativ kurzen Frontdienstleistung,
bei allen Mitkämpfern ein reines und ungetrübtes Bild von Mannesmut uud Seelenstärke
hinterließen.
Das Ritterkreuz des Franz-Josef-Ordens mit der Kriegsdekoration, das Militärverdienst¬
kreuz mit der Kriegsdekoration, die bronzene Militärverdienstmedaille, die beiden letztgenannte»
mit den Schwertern, das Karl-Truppenkreuz, die Verwundeteumedaille und die Hessische Tapfer¬
keitsmedaille wurden diesem hochverdienten Offizier während der Kriegszeit verliehen.
Oberst Julius Lrastgino lkdler u. Medeszzs.
Seine Stammtruppe waren die Kaiserjäger.
Die letzten Friedensjahre garnisonierte Hauptmann Seazigino als Kompagnie- und
später in der Majorscharge als Kommandant des Ersatzbaonskaders, in Linz beim Infanterie¬
regimente Nr. 14.
An der Spitze des l. Marschbaons, nach der damaligen Organisation im Verbände
einer selbständigen Marschbrigade, erhielt er im Gefechte bei Kamienobrod nordöstlich Grüdek die
Feuertaufe und gleichzeitig die erste leichte Verwundung.
Auch in kritischen Lagen von seinem köstlichen und urwüchsigen Humor niemals im
Stiche gelassen, riß er, durch einen seiner schlagenden Situationswitze, oft die Mannschaft aus
trüben Betrachtungen zu schallender Heiterkeit fort, die ganze Umgebung neu belebend.
Nach seiner Rekonvaleszenz wieder im Felde und diesmal als Koinmandant des 1. Feld-
baons im Regimentsverbande kämpfend, erlitt er am Dunajec seine zweite leichte Verwundung,
»ach deren Ausheilung der nunmehrige Obstlt. Seazigino auf kurze Zeit das Kommando des
Ersatzbaons in Linz führte.
Der Winter 1915/16 sieht ihn als Baonskommandanten in der ruhigen Stellungs¬
periode westlich Luek bei Olhka.
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